Die Jugendfarm Riedenberg
Am Ortsrand von Riedenberg, zwischen Kurrenwald, Wiesen und Feldern liegt die Jugendfarm Riedenberg. Kaum öffnen wir das blaubemalte Tor, werden wir schon freudig in Empfang genommen.
Die Henne Mira hüpft uns entgegen. Meine Tochter hüpft ein Stück zurück. „Mira schaut nur, ob ihr was zu essen dabei habt“, lacht Michael Thomas, hauptamtlicher Erzieher auf der Jugendfarm. „Wartet kurz, ich bring euch was“. Eine Minute später zerbröselt mein Kind ein altes Brotknäuschen und füttert das hübsche Federvieh. „Du kannst sie ruhig auf den Arm nehmen“, sagt Thomas und erklärt, wie man das bei einem Huhn macht, ohne es aufzuregen. Aber es fehlt der Mut. Deshalb machen wir uns auf zum Hühnerstall und entdecken ein frisch gelegtes Ei. „Das ist noch ganz warm“, staunen wir.
Ponys, Hasen, Hund und Katze
Auf der Jugendfarm Riedenberg gibt es aber auch Schafe, Ziegen, Hasen, den Hund Frieder und die Katze Coca. Heiß geliebt sind die sieben Ponys. In festen Reitergruppen dürfen sich die Kinder um die Tiere kümmern. So wird neben dem Reiten auch gleich der richtigen Umgang mit den Ponys gelernt, die Kinder übernehmen einen großen Teil der anfallenden Arbeiten. Die Ställe werden von ihnen ausgemistet und wieder eingestreut, es wird gestriegelt und geputzt und Spaziergänge mit den Pferden gemacht. „Die Ponys sind einfach mein Liebstes“ strahlt eines der Reitermädchen.
Auf Entdeckungsreisen gehen
Ein paar Meter weiter schallt Lachen aus dem Hüttendorf, überall auf dem großen Freigelände gibt es spannende Dinge zu entdecken. Ein paar Kinder kicken auf dem kleinen Bolzplatz, andere stürmen den Spielplatz. In einer Ecke wird das Lagerfeuer am Brennen gehalten und auf der selbstgebauten Gartenbank gechillt.
„Ich freue mich an jedem Tag aufs Neue, dass ich hier arbeiten darf“, sagt Thomas. Nicht nur das herrliche Gelände ist ein kostbarer Schatz für das Einzugsgebiet Riedenberg, Sillenbuch und Heumaden. Sondern vor allem die Menschen, die mit soviel Herzblut dieses Kinderparadies mit Leben füllen. Hier können sich Kinder frei bewegen, können toben, klettern, basteln, bauen, ausprobieren und entdecken. Sie sind an der frischen Luft, in der Natur, lernen den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren, Pflanzen, Baumaterialien und finden Freunde – unabhängig von Herkunft und sozialem Status. So wird jeder Tag auf der Farm zu einer großen Entdeckungsreise.
Am Ausgang wartet wieder Huhn Mira. Und tatsächlich, die anfängliche Zurückhaltung ist verschwunden. Meine Tochter hebt die Henne ganz behutsam hoch und ist einfach nur tierisch glücklich. Jetzt ist das Nachhausegehen natürlich nur noch mit dem hoch und heiligen Versprechen möglich, dass wir ganz bald wieder kommen. Dass ich das sowieso vor hatte, muss ich ihr ja nicht verraten.
Für Kinder von sieben bis 13 Jahren,
Jüngere mit Eltern,
Öffnungszeiten: Mo – Fr von 13 bis 18 Uhr, Ferien: 10 – 18 Uhr. Besuch kostenfrei (Unkostenbeitrag für Ferienbetreuung und feste Reitgruppen). Besonderheit: viele Pferde
von Tina Bähring