Jufa Möhringen

Jufa Möhringen

Jufa Möhringen

Achtung, freilaufende Kinder!

Wow, staunen wir, als wir die Farm betreten. Wie eine kleine Insel der Abenteuer liegt das herrlich kunterbunte Gelände vor uns. Die fünf mitgebrachten Kinder und ich können uns gar nicht entscheiden. Gehen wir zuerst zu den Tieren oder zu der Hüttenstadt? Oder suchen wir den geheimnisvollen unterirdischen Bunkergang, von dem wir gehört haben? Wir laufen automatisch schnurstracks auf die Feuerstelle zu, das Zentrum der Jugendfarm. In der Mitte der große Lagerfeuerplatz, rundum stehen viele kleine Bolleröfen, es gibt Regale voller Pfannen und Töpfe und schon kommen zwei Jungs vorbei, die Feuer machen. „Feuer machen ist immer erlaubt“, sagt Thomas Lang, einer der hauptamtlichen Mitarbeiter der Jugendfarm. Denn Kinder brauchen Freiheiten.

Tschüss, Kontrolle.
„Die Kinder können sich hier einfach ausprobieren“, beschreibt Lang, der bald sein 30-jähriges Jubi­läum feiert, die Jugendfarm-Idee. Spie­lerisch das Zusammenleben in einer Gemeinschaft erleben, Spaß haben, sich ohne Bewertung frei bewegen – auf der Jugendfarm Möhringen gibt es eine große Vielfalt an verschiedenen Angeboten, aber kein verpflichtendes Programm. In der Werkstatt können eigene Ideen umgesetzt werden, man kann ein Schwert oder ein Vogelhaus bauen, im Hüttenbaubereich einen eigenen Geheim­raum planen, man kann Reiten lernen, den Ziegen Kunststücke beibringen oder eine Bande gründen. Und ja, selbstverständlich gibt es ein festes Mitarbeiterteam aus vier hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeitern und mehreren Praktikanten. Aber die Kinder sind die Akteure und Macher, dürfen selbst bestimmen und können sich völlig frei bewegen.

Hallo, Freiheit!
Während ich mit Thomas Lang über die selbstgezimmerte Stadtmauer aus Holz balanciere, die als Rundweg einmal ganz um die Hüttenstadt führt, bin ich beeindruckt. Was für eine Leistung! Allerdings frage ich mich, während das Holz unter meinen Füßen knarzt und ächzt, ob Erwachsene diese Bretterwege wirklich betreten sollten. Ich finde, augenzwinkernd, dass hier ein Schild hingehört: „Zutritt für Erwachsene verboten. Lebensgefahr!“ Den unter­irdischen, sehr dunklen, Bunker­ge­heimgang dürfen dann die mitge­brachten Kinder allein erkunden. Aber das Ziegen-, Pferde- und Eselstreicheln lasse ich mir natürlich nicht entgehen. „Wer möchte und mithilft, kann bei uns auch Reiten lernen“, erzählt Sandra Brede-Haße, hauptamtliche Mitarbeiterin und zuständig für den Tierbereich.
Während ich noch das Gelände des Naturkindergartens mit herrlicher Blockhütte und zauberhaften Naturbasteleien gezeigt bekomme, liegen die Kinder in einem riesigen blauen Netz und sind einfach glücklich. Beim Gehen frage ich sie, was das Aller, aller tollste auf der Jugendfarm war. „Alles“, rufen sie. „Hier kann man immer einfach so herumstreifen und machen, was man will“, lacht einer der Feuerjungs.

Für Kinder von 6 bis 18 Jahren, jüngere Kinder in Begleitung von
Erwachsenen. Öffnungszeiten: Di - Fr von 14 - 18 Uhr, Sa von 10 - 17 Uhr.
Ferien: Mo - Fr von 10 - 18 Uhr.

von Tina Bähring

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