Hossinger Leiter

Hossinger Leiter

Hossinger Leiter

Hossinger Leiter

Wow-Momente am Albtrauf

Die Hossinger Leiter macht ihrem Namen alle Ehre

Unser Ausflug des Monats geht auf die Schwäbische Alb; und das im wörtlichen Sinne. Wir steigen über die „Hossinger Leiter“ hinauf auf die Hochebene der Alb.  Dieser Traufgangweg führt durch schöne  Wiesentäler, hinauf  über steile Treppen, am Grat des Albtraufs entlang.

So eine Albtrauftour ist jetzt nicht gerade ein Sonntagnachmittags-Spaziergängle, aber dafür ist sie auch ein viel tolleres Erlebnis. Das mussten die vier mitwandernden Kinder zwischen acht und 15 Jahren am Ende auch zugeben. Ein bisschen Kondition sollte man tatsächlich mitbringen für die knapp neun Kilometer Wanderstrecke, bei der es jeweils 450 Höhenmeter hinauf- und wieder hinuntergeht. Startpunkt ist die Traufganghütte Brunnental, ungefähr einen Kilometer vor dem Ortsbeginn Albstadt-Lautlingen. Am besten reserviert man hier schon gleich einen Tisch für das Hüttenvesper nach der Tour.

Die Leiter vor uns

Dem Wanderschild nach lässt sich der Rundgang in beide Richtungen starten. Wir entscheiden uns für die Hossinger Leiter zum Aufstieg und wandern entlang des plätschernden Lauterbachs durch die herbstlichen Wiesen. Dann geht es stetig bergauf durch den Wald, immer wieder sehen wir die mächtigen Jurafelsen vor uns, die den Grat des Albtraufs markieren. Der Weg wird immer enger und steiler und durch das herbstliche Laub auch an manchen Stellen ein bisschen rutschig. Dann haben wir die Hossinger Leiter und den ersten „Wow-Moment“ vor uns: eine Brücke aus Metall, am Felsen verankert und mehrere Stufen, teils aus Stein und aus Metall. Von dort geht es nochmal über zwei Brücken, bis wir auf 950 Höhenmetern eine schöne Grillstelle mit Hütte und Picknick-Bänken erreichen. Dort gibt es erstmal einen großen Schluck Apfelschorle und Kekse zur Belohnung.

An der Kante stehen

Es kann weitergehen, denn noch haben wir die Hochebene nicht erreicht. Es geht ganz schön steil hinauf, bis wir den ersten Aussichtspunkt und damit den zweiten „Wow-Moment“ erreichen. Beim Kübelhansfelsen stehen wir ganz knapp vor der Gratkante. Keinen Schritt weiter jetzt. Wir genießen die Aussicht über Hossingen bis weit in die Ferne.  Auf dem Weg zum Gräbelesberg tun sich immer wieder neue Aussichtsstellen auf. Der selber ist dann auch wow. Spektakulär geht es hier gut 200 Meter steil nach unten. Die nicht ganz schwindelfreie Freundin muss schon tief durchatmen, zumal es an der engen Aussichtsstelle doch ein bisschen Gedränge um den besten Platz gibt und manche Mama ihren Sprössling sicherheitshalber mal an der Jacke festhält.

Der Abstieg über die breiten geschotterten Waldwege ist dann ein Kinderspiel, aber wunderbar, denn es riecht herrlich nach Nadelwald. Der, wie uns später erzählt wurde, für die Schwäbische Alb eigentlich untypisch ist. Gut, dass wir in der Brunnentalhütte reserviert haben, denn nach vier Stunden Wanderzeit lassen uns die schwäbischen Spezialitäten auf der Karte das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Nur einen Katzensprung entfernt liegt Lautlingen. Im ehemaligen Schloss hat Claus Schenk von Stauffenberg, der Widerstandskämpfer und Hitler-Attentäter, seine Kindheit verbracht. Der Besuch des kleinen Museums lohnt sich sehr.

Die Tour ist gut mit der Bahn. Zoller-Alb-Bahn 1 (ZAB 1) Einstieg z.B. Tübingen, Ausstieg Albstadt-Lautlingen zum Parkplatz Brunnental 1,4 km, www.naldo.de

Mit dem Auto: B27 abzweigen auf B463 Richtung Albstadt/Sigmaringen bis Albstadt-Laufen. Nach dem Tunnel rechts unter der Eisenbahnbrücke, dann links Richtung "Gasthaus Brunnental". Parkplatz am Gasthof.

Stauffenberg-Schloss in Albstadt-Lautlingen, Mi, Sa, So, Fei 14-17 Uhr, Eintritt 2 Euro, ermäßigt 1 Euro.

von Christina Stefanou

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