Unser Ausflug des Monats führt uns dieses Mal in die Maisenbacher Sägemühle. Im Museum des Vereins Maisenbacher Sägmühle e.V., oberhalb von Bad Liebenzell im Schwarzwald, wird das ‚blaue Nass‘ lebendig – mal wild wirbelnd, gemächlich fließend und schön geheimnisvoll.
Die Abzweigung auf der L 343 zum Museum in der Maisenbacher Sägmühle ist leicht zu übersehen. Am Holzwegweiser geht es scharf nach links und dann einen schmalen Weg nach unten. Mitten im Wald und direkt vor dem Schwarzwaldhaus, das lange Zeit Restaurant und beliebtes Ausflugziel gewesen ist, gibt es auch ein paar Parkplätze. „Wir zeigen Wasser in all seiner Gegensätzlichkeit“, erklärt Christof Grosse, einer der rund 20 Mitglieder des Trägervereins, die 2016 gemeinsam die denkmalgeschützte Mühle kauften, um dem lebenswichtigen Element eine Ausstellung zu widmen.
Der Wasserfreund dreht am Hebel der ‚Wirbelsimulation‘, die gleich im Erdgeschoss steht. Im großen Wasserglas bildet sich ein Strudel, der die Form eines Tornados hat. Er verändert sich durch die Stärke des Sogs des Abflusses und die Menge der eingeblasenen Luft. Das entstandene Gebilde hat etwas Ästhetisches und sieht aus wie ein besonders schön gedrehtes Schneckenhaus. Von dort geht es in die Ausstellung im ersten Stock. „Wasser nimmt niemals den geraden Weg, sondern schlängelt sich durch die Landschaft oder an Fensterscheiben hinunter“, erklärt Grosse, der mit viel Herzblut von Raum zu Raum führt und mit seinen anschaulichen Beispielen die Neugier der Besucher weckt. Er zeigt auch, dass die natürlichen Verhaltensweisen des Wassers, zu wirbeln und in Schlangenlinien zu fließen (mäandern), nicht zu begradigten Wasserläufen passt – die erhöhte Fließgeschwindigkeit führt zu Hochwasser und zur Minderung der Wasserqualität. Ohne Verwirbelung funktioniert auch die Selbstreinigung des Wassers nicht mehr richtig.
So fand Viktor Schauberger, Naturphilosoph und Erfinder, bereits vor über 100 Jahren heraus, dass Wasser in geradlinigen Rohren an Energie verliert und schal wird. Die großen und kleinen Besucher dürfen immer wieder selber Hand anlegen und auch die Oberfläche der Wasserklangschale zum Hüpfen und Tanzen bringen – dabei kreiert jeder durch Reibung an den Schalengriffen ganz eigene Klangbilder.
Nachdenklich stimmt die ‚Müllkomposition‘ – eine Ansammlung von Dosen, Plastik und kaputten Gegenständen, die in weniger als drei Minuten aus einem Seitenarm des Altrheins zusammengesammelt wurde. Auch die ausgestellte kleine Plastiktrinkflasche trieb 18 Monate im indischen Ozean, bevor sie von den ‚Trash Heros’ eingesammelt wurde, thailändischen Kindern, die durch freiwilliges Müllsammeln ihre Natur erhalten wollen.
Alles auf einen Blick
Das machen wir:
Besuch des Wassermuseums in der Maisenbacher Sägmühle
Da gehen wir hin:
Maisenbacher Sägemühle
So kommen wir hin:
ca. eine Stunde mit dem Auto von der Stadtmitte Stuttgart
Parkplätze bei dem Schwarzwaldhaus
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