Schneeschuhwanderung Nationalpark Ruhestein

Wanderung Nationalpark Ruhestein

Ranger Nationalpark Ruhestein

Schneeschuhwandern im Nationalpark Ruhestein

Wenn der Schnee frisch gefallen ist, lassen sich die Spuren scheuer Waldbewohner am besten finden. Man merkt sofort: Auch im Winter ist im Wald etwas los. Unser Ausflug führt uns heute in den Nationalpark Ruhestein bei Seebach im Schwarzwald.

Hier warten über 10.000 Quadratmeter fast unberührter Natur darauf, entdeckt zu werden. Das geht am besten mit dem Ranger – der im Winter auf Schneeschuhen durch den Wald führt und über die Überlebensstrategien von Pflanzen und Tieren berichtet. Patrick Stader wartet schon mit den sperrig aussehenden ‚Schuhsohlen‘, die mit ihrer großen Fläche das Einsinken im Schnee verhindern. Ein kalter Wind weht den 18 Teilnehmern um die Nasen, der ist aber bald vergessen, denn das Laufen auf dem winterlichen Fortbewegungsmittel macht Spaß und die Tiere haben es momentan auch nicht gerade leicht.

Spuren im Schnee

„Mal sehen, auf welche Spuren wir stoßen“, meint Stader, denn das Motto des rund dreistündigen Rundgangs lautet ‚Spuren im Schnee‘. Über Nacht hat es geschneit. Der Schwarzwald präsentiert sich von seiner winterlichen Seite – weiß bedeckte Bäume und noch unberührter Schnee rund um den Ruhestein. Wer doch mal etwas tiefer einbricht und das Gleichgewicht verliert, fällt weich und steht gleich wieder auf. Der Ranger schaut aufmerksam nach allen Seiten, um auch das kleinste Anzeichen von Leben zu entdecken. Für die Wildtiere bringt der Winter so einige Herausforderungen mit sich - Vögel, Säugetiere und Pflanzen haben ganz verschiedene Strategien, um diese harte Zeit zu überleben.

Wo Natur auch Natur sein darf

Die Tiere sollten dabei allerdings in ihren Quartieren nicht von Menschen gestört werden, denn eine hastige Flucht verbraucht viel wertvolle Energie. Daher besteht im Nationalpark Wegegebot und Besuchern ist es verboten, die gekennzeichneten Strecken zu verlassen – das ist ein wesentlicher Unterschied gegenüber Gemeinde- und Privatwald, denn dort darf man beispielsweise zum Pilzesammeln durchs Unterholz kriechen. Hier im Park darf ‚Natur auch Natur sein‘, das bedeutet, dass sich Baumflächen nach einem Sturm selber regenerieren müssen.

Patrick Stader stapft vorneweg - gut sichtbar in seiner grünen Outdoor-Jacke mit dem Nationalpark- Logo. Jetzt bleibt er stehen, um auf zwei tote Baumstümpfe mit Höhlenlöchern aufmerksam zu machen: „Spechte picken Insekten und Larven aus der Baumrinde. Zur Brutpflege zimmern sie solche Höhlen in abgestorbene Stämme.“
Die Gruppe hat sich kaum wieder in Bewegung gesetzt, da kniet der Ranger auf dem Boden, um eine Tierspur zu untersuchen: „Man unterscheidet, ob ein Tier springt oder läuft.“ Er schaut dabei in die Spuren hinein und stellt fest: „Das war ein Hermelin – es gehört zu den Mardern. Es ist gesprungen und man sieht mindestens immer zwei Tatzen.“ Aus seinem großen Rucksack zieht er das Foto eines weißen Felltiers hervor, das sich durch weißes Winterhaar anpasst. Wenn der Schnee zu schnell schmilzt, wächst der braune Pelz nicht rasch genug und der Marder ist für Raubvögel, Eulen und Füchse plötzlich gut sichtbar. Mit einem Spurenstempel verdeutlicht er im Schnee, wie das Hermelin mit den Hinterpfoten genau in die Abdrücke der Vorderpfoten springt. Dann geht es weiter – wer entdeckt wohl die nächste Spur?

Alles auf einen Blick

Das machen wir:
Führung im Nationalpark Ruhestein mit einem Ranger

Da gehen wir hin:
Nationalpark Ruhestein bei Seebach im Schwarzwald

So kommen wir hin:
ca. 2 Stunden mit dem Auto von der Stadtmitte Stuttgart

Dauer:
ca. 2,5 Stunden

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