von Annette Frühauf
Wir fahren gegen 13 Uhr los und brauchen von Stuttgart eine Dreiviertelstunde bis zum Park, der im Naturpark Stromberg-Heuchelberg liegt. Jetzt heißt es ‚Beine in die Hand nehmen‘, denn wir wollen die Fütterungsrunde um 14.30 Uhr nicht verpassen. An den Rehen vorbei kommen wir zu den Wölfen, die wir aus der Ferne heulen hören und schon geht es los.
Der Wildpark-Hüter spricht mit holländischem Akzent und erzählt über die Rangordnung des Rudels. Er zeigt auf den Alphawolf, das Leittier. Meist gibt es auch eine Leitwölfin, die Mutter seiner Jungen. Denn in der Natur müssen alle anderen für ausreichend Nahrung sorgen. Im Hintergrund hält sich der Omega-Wolf, das rangniedrigste Tier. Die Kinder stehen mittlerweile alle vor dem Zaun und beobachten die scheuen Tiere.
Als nächstes bekommen die Wildkatzen ihr Futter. Der etwas behäbige ‚Garfield‘ ist nicht so leicht sattzubekommen und da ‚jeder Gang schlank macht‘, muss er auch ein bisschen was tun, um an die Leckerbissen zu gelangen. Auch unsere beiden ‚Kleinen‘ sind begeistert von den hohen Sprüngen des Katers. Er ist beleidigt, als die beiden Schüsseln leer sind. Auch die Luchse und Bären werden noch versorgt und wir ziehen von Gehege zu Gehege. Bei den Luchsen wird ‚Oskar‘ ganz schön aufdringlich, für den es heute Hähnchen gibt. Die vier Bären, die teilweise aus dem Zirkus stammen und hier ihren Lebensabend verbringen, bekommen Obst und Gemüse. Wir erfahren viel über die Tierarten und trotz Kälte halten wir alle eisern durch.
Bevor wir zur Flugvorführung gehen, wollen wir uns an einer der vielen Feuerstellen um die Wildsau-Schenke wärmen. Die weihnachtlichen Lieder, die hier im Wald fast etwas fehl am Platz sind, weisen uns zumindest den Weg. Wir stehen mit vielen anderen um das Schwedenfeuer, das uns wieder aufwärmt. Die Weihnachtsstände sind gut besucht. Wir schaffen es auch dieses Mal nicht, unser Stockbrot ohne schwarze Stellen durch zu bekommen – schmecken tut es trotzdem.
Flugvorführung als Höhepunkt
Der Falkner Roland Werner rät den Ängstlichen, sich lieber mittenrein zu setzen. Denn die Vögel mögen exponierte Landeplätze. Tatsächlich reichen 200 Gramm Vogel aus, damit fast alle Köpfe nach unten gehen. Dabei handelt es sich bei Kim um einen Turmfalken, der pfeilschnell über die Tribüne hinwegfliegt. Der Falkner erzählt sehr anschaulich über seine Schützlinge, deren Lebensraum immer mehr schrumpft. Kim bekommt viel Applaus für seine rasanten Flüge. Die knappe Stunde geht schnell vorbei und es fängt an zu dämmern.
Bei den Kindern steigt die Spannung und die Fragen nach dem Nikolaus werden laut. Plötzlich hören wir ein Glöckchen. Gemeinsam mit dem Christkind fährt der Weihnachtsmann in der Kutsche vor. Auch die älteren Kinder bekommen eine kleine Überraschung. Im Dunkeln laufen wir zurück – die Lichterketten weisen uns den Weg.
Tierweihnacht Tripsdrill, Sonntags, 3., 10., 17. Dezember, ab 9 Uhr, Erlebnispark Tripsdrill, Cleebronn/Tripsdrill, Erw. 12,- Euro, Kinder, bis 12 Jahre 7,50 Euro