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Artikel schreiben

Recherchieren, löschen, und umformulieren

von Andrea Krahl-Rhinow

Der Schreibtisch ist überfüllt mit Papieren, Kopien, Pressemeldungen und Notizen. Einige Sätze sind farbig markiert, andere mit blauer Tinte umkreist, andere durchgestrichen, Bemerkungen am Rand gemacht. Vor der Nase der Computer.

Bei der Redaktionskonferenz habe ich das Thema übernommen und mit dem Briefing und einigen Unterlagen sitze ich am Schreibtisch. In der Regel habe ich zwei bis acht Wochen - je nach Thema - Zeit zum Schreiben. Recherche ist das A und O. Ich habe Zeitungsartikel gewälzt, Bücher eingesehen, Experten vor Ort oder am Telefon befragt. Jetzt müssen alle Informationen zu einem Text zusammengefügt werden. Auf dem Bildschirm reihen sich die Sätze aneinander, werden hin und her geschoben, Absätze ausgetauscht und Abschnitte immer wieder neu formuliert. Dabei bleibt es nicht aus, dass plötzlich eine neue Fragestellung auftaucht und ich telefonisch oder per Mail nachrecherchieren muss. Manchmal streiche ich eine These auch wieder, da sie nicht zur Gesamtaussage des Textes passt oder den Rahmen des Themas sprengen würde.

Viele zu viel Text

Den Rahmen sprengen leider häufig auch die Zeichen. Wir Autoren tauchen oft tief in ein Thema ein, so dass wir vielmehr Seiten mit unserem Text füllen könnten. Dann muss der Rotstift angesetzt werden und wir müssen Abschnitte wieder löschen. In einigen Fällen kann es passieren, dass ein Thema doch mehr Platz als vorgesehen braucht und der Zeilenumfang erweitert wird.

Wenn der Artikel fertig geschrieben ist, fehlt noch das Bild. Entweder stehen Pressefotos zur Verfügung, wir machen selber ein paar Aufnahmen oder suchen in Datenbanken nach geeignetem Fotomaterial. Danach wird die Bildunterschrift auf unserem Manuskript ergänzt, die Belege für eventuelle Interviewpartner oder in den Artikel integrierte Personen notiert und dann schicken wir den fertigen Text an die Redaktion.

Dort wird der Text redigiert und dann zur Weiterverarbeitung an die Grafik geschickt.

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