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Zu Fuß zur Schule

01.09.2019

Die Ferien sind vorbei, die Straßen sind wieder voll. Vor den Schulen wuseln Lehrer, Schüler und deren Begleiter, „Elterntaxis“ halten an und fahren wieder ab. Dies stellt für die Schüler eine große Gefahr dar, schildert die Polizei. Kinder sollten stattdessen in Gruppen zu Fuß zur Schule gehen.

Hermann Volkert, Referent für Verkehrsprävention der Landespolizei Stuttgart, bleibt auch dieses Schuljahr bei der Botschaft: „Zu Fuß zur Schule gehen!“. Dies sei wichtig, sonst würden die Kinder nicht lernen, allein im Straßenverkehr zurechtzukommen. Und zweitens sei es gefährlich, wenn Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden. „Eltern halten und parken im Halteverbot und lassen die Kinder aussteigen. Dadurch entsteht Gefahr auch für die anderen Schüler“, erklärt Volkert.

Ein Fußmarsch zur Schule würde Körper, Geist und der ganzen Laufgemeinschaft gut tun. Dabei entstehen Freundschaften, es wird Wichtiges besprochen, der Kreislauf kommt in Schwung, die Laune wird besser, die Schüler steigen in den Unterricht fitter ein.

Aktion "Sicher zur Schule" oder Schulwegplan

Das Staatliche Schulamt hat vor drei Jahren gemeinsam mit der Stadt Stuttgart, dem Polizeipräsidium Stuttgart, dem Amt für öffentliche Ordnung und dem Förderverein „Sicheres und Sauberes Stuttgart e.V.“ die Aktion „Sicher zu Fuß zur Schule“ ins Leben gerufen. Damit sollte dem Verkehrschaos, das die ankommenden und abfahrenden „Elterntaxis“ vor den Schulen verursacht haben, entgegengewirkt werden. Birgit Gied vom Amt für Öffentliche Ordnung berichtet: „Es gab zum Glück keine schweren Unfälle, aber wir hatten viele Meldungen von Beinahe-Unfällen. Also wurden Maßnahmen getroffen, die den Schulweg sicherer gemacht haben.“

Zum Beispiel hat jede Schule einen Plan für den sichersten Schulweg an die Schüler und ihre Familien verteilt, Tempo 30 wurde vor allen Schulen, wo es möglich war, eingeführt, es wurden Banner „Die Schule hat begonnen“ aufgehängt oder Schilder an den Ampeln „Bei Rot stehen bleiben, den Kindern Vorbild sein“ angebracht. „Die Aktion wurde positiv aufgenommen und die Situation hat sich wesentlich verbessert. Wir haben keine Meldungen mehr für Beinahe-Unfälle bekommen“, so Gied.

Schulweg üben

Damit es dabei bleibt, müssen Kinder und Eltern wachsam bleiben. „Wichtig ist, dass man mit den Kindern vorher den Schulweg zu der Uhrzeit abläuft, zu der die Kinder ihn später allein gehen werden und auf die besonderen Stellen hinweist, die gefährlich werden könnten“, rät Volkert. Dabei sei es am besten, den Schulwegplan der Stadt zu beachten, denn er wird jährlich von der Polizei auf Gefahren geprüft und aktualisiert. Eltern sollten genug Zeit für ihre Kinder einplanen, damit sie die Strecke ohne Hetze schaffen. Helle Kleidung und Reflektoren an den Ranzen sorgen für mehr Sicherheit. „Bewährt hat sich auch eine Art Laufbus“ - erklärt Volkert - an bestimmten Stellen werden Kinder von anderen Kindern erwartet und laufen gemeinsam weiter.“ Wichtig sei, mit den Kindern zu klären, an welcher übersichtlichen Stelle sie die Straße überqueren (in der Regel eine Ampel oder ein Zebrastreifen). Am Anfang sollten Erwachsene dabei helfen und sich später zurückziehen.

 

Weitere Infos zur Aktion der Stadt Stuttgart „Zu Fuß zur Schule“ unter www.stuttgart.de/item/show/584516/1