Keine Frage, lecker und süß schmeckt er, der Honig. Aber ist er dazu auch gesund? Ist jeder Honig empfehlenswert? Und hilft er in der Erkältungszeit?

Für einen richtigen Glückstag braucht man nur ein Glas mit Honig, so die Weisheit des kleinen Bären Winnie Puuh. Und die gute Nachricht zuerst, Honig ist zwar süß, aber tatsächlich gesünder als Zucker. „Honig besteht hauptsächlich aus bis zu 33 Zuckerarten“, erklärt Anna Müller, Bienensachverständige für das Gebiet Stuttgart beim Imkerverein Stuttgart e.V.. „Der Vorteil ist aber, dass die langkettigen Zuckerarten nicht so schnell ins Blut gehen wie Saccharose. Honig beinhaltet auch natürliche Carotinoide, Vitamine und Enzyme, die wie ein natürliches Antibiotikum wirken.“

Auf dem Bild sieht man wie eine Biene auf einer gelben Blüte sitzt.

​ Naturprodukt Honig

Wenn der Imker dem Bienenstock die Rahmen mit den honiggefüllten Waben entnimmt, entfernt er die Wachsschicht, mit der die Waben verschlossen sind, und kann dann den Honig herausschleudern. Aus dem Honig dürfen dann nur noch sichtbare Verunreinigungen herausgefiltert werden. Ansonsten darf dem Honig weder etwas entzogen, noch etwas hinzugefügt werden. Deshalb ist Honig ein reines, unbehandeltes und wertvolles Naturprodukt.

Vorsicht bei Kleinkindern

„Kinder bis etwa zwei Jahre dürfen keinen Honig essen, da er unter Umständen Botulinbakterien beinhalten kann“, warnt Müller. Die Sporen des Bakteriums können den hohen Zuckergehalt überleben und trotz sorgfältigster Kontrolle in den Honig gelangen. Keimen diese Sporen aus, produzieren sie ein muskellähmendes Gift. Allerdings verhindert eine intakte Darmflora das Auskeimen. Doch bei Säuglingen ist die Darmflora noch nicht ausreichend entwickelt und deshalb ist Honig für sie absolut tabu. 

Macht Honig gesund?

Immer wieder hört oder liest man von der heilenden Kraft des Honigs. „Honig liefert Energie gegen Müdigkeit, trägt zur Wundheilung bei, ist leberentlastend, Hustenstiller, Fiebersenker und ist schlaffördernd“, beschreibt Emmi Laich, Bienensachverständige für das Gebiet Stuttgart beim Imkerverein Stuttgart e.V.. Nachgewiesen ist, dass Honig antibakteriell und antimykotisch, also gegen Bakterien und Pilzerkrankungen wirkt. Und inzwischen ist auch die Wirksamkeit des Honigs als Mittel gegen Husten und Halsschmerzen bei einer Erkältung durch Studien belegt.

Welcher Honig ist der beste?

Ob cremig-milder Rapshonig, aromatisch-süßer Sommerblütenhonig oder würziger Waldhonig, am nachhaltigsten ist es, heimischen Honig zu kaufen. Das Etikett „Echter Deutscher Honig“ darf ausschließlich von Mitgliedern des Deutschen Imkerbundes verwendet werden, die nach höchsten Qualitätsstandards arbeiten. Für Bio-Honig gelten meistens die gleichen Richtlinien wie für den „Echten Deutschen Honig“. Mit dem Kauf von Bio-Honig stellt man zudem sicher, dass die Bienenhaltung und Herstellung nach biologischen Richtlinien erfolgt. Das bedeutet, dass Bio-Imker  verpflichtet sind, die Bienenstöcke so aufzustellen, dass die Bienen im Umkreis von mindestens drei Kilometern ökologische Wildpflanzen als Nahrungsquelle finden. Auch die Bienenkästen müssen aus natürlichen Materialien bestehen. Für die Bekämpfung von Bienen-Krankheiten sind nur ausgesuchte Mittel zulässig, die Flügel der Königin dürfen nicht beschnitten werden und das Winterfutter für die Bienen muss aus ökologischer Herstellung stammen.