Osterbräuche und Feiertage

Für die Christen ist das Osterfest das höchste Fest ihres Glaubens. Jesus stirbt am Kreuz. Er steht vom Tod auf und begegnet seinen Jüngern und vielen anderen Menschen. Damit soll bekundet werden, dass das Leben über den Tod, die Gerechtigkeit über das Unrecht, die Liebe über den Hass siegen wird. 

Viele christliche Traditionen haben heidnische Wurzeln. Das Osterei, das Osterfeuer, die Osterkerze oder das Osterwasser gehören dazu. Diese Ursymbole sind oft Sinnbilder des Lebens, der Ewigkeit und der Fruchtbarkeit. Im Laufe der Jahrhunderte wurde ihre Bedeutung auf den christlichen Glauben übertragen und so leben sie heute noch weiter.

Wann ist Ostern?

Nach dem christlichen Festkalender wird das Osterfest am ersten Sonntag gefeiert, der dem ersten Vollmond nach der Frühlingstag- und -nachtgleiche, also dem Frühlingsbeginn, folgt. 

Dass zum Beispiel in Griechenland in manchen Jahren Ostern an einem anderen Termin gefeiert wird, liegt daran, dass die Christen der Ostkirche Ostern weiterhin nach dem Julianischen Kalender berechnen. Die Westkirche dagegen hatte, um astronomische Veränderungen auszugleichen, im Jahr 1582 einfach zehn Tage übersprungen und unsere Zeitrechnung wird seither nach dem Gregorianischen Kalender berechnet.

Die Karwoche

Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag, dem letzten Sonntag vor Ostern. Am Palmsonntag zog Jesus in Jerusalem ein. Es wird erzählt, dass die Menschen ihm zujubelten und Kleider, Palm- und Ölbaumzweige auf der Straße für ihn ausbreiteten. Im Gedenken daran, werden heute feierliche Prozessionen veranstaltet und Palmen- oder Buchsbaumzweige gesegnet. Sie sollen vor Unheil schützen.

Der Gründonnerstag erinnert an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen zwölf Jüngern gefeiert hat. Jesus, so erzählt die Bibel, weiß, dass er verraten wird. Er fordert seine Jünger auf, von nun an gemeinsam das Abendmahl zu feiern. Der Ursprung aller Abendmahlfeiern ist deshalb wohl der Gründonnerstag. Nach dem Ende der Messfeier werden Blumenschmuck und Kerzen weggeräumt, die Orgel und die Kirchenglocken verstummen als Zeichen der Trauer über den Tod Jesu. 

Für die Herkunft des Begriffes gibt es verschiedene Erklärungen. Möglicherweise wurde er von dem Brauch einer grünen Suppe aus sieben verschiedenen Kräutern abgeleitet, die man an dem Tag zu essen pflegte. Nach einer anderen Deutung käme der Name vom mittelalterlichen Wort „greinen“ für weinen.

Der Karfreitag ist der Tag der Erinnerung an den Tod Christi, der höchste Feiertag der evangelischen Christen und strenger Fastentag in der katholischen Kirche. Das Wort leitet sich vom altdeutschen Wort „chara“ für Kummer ab. An diesem Tag fand der Prozess, die Hinrichtung und Beerdigung Jesu statt. In vielen Gemeinden gibt es Kreuzwegandachten, die die wichtigsten Stationen Jesu dieses Tages beschreiben. Dass viele Christen an diesem Tag Fisch essen, hängt damit zusammen, dass der Fisch das älteste Symbol ist, mit dem sich Christen früher zu erkennen gegeben haben. Der folgende Karsamstag steht unter dem Zeichen der Vorbereitung auf Ostern. Traditionell wurde das Haus gereinigt, Eier gefärbt, Osterschmuck gebastelt, gebacken und die Speisen für das Fest vorbereitet.

Die Osterfeiertage

Die Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag ist der eigentliche Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten und feiert die Auferstehung Jesu von den Toten. In manchen Gemeinden gibt es die Tradition des Osterfeuers, das vor der Kirche entfacht und gesegnet wird. Das Feuer für die Osterkerze wird entzündet und zusammen mit Weihrauchkörnern geweiht. 

Die Osterkerze wird in die dunkle Kirche getragen und an ihrem Licht werden alle anderen Kerzen angezündet. Die Christen geben das Licht mit ihren mitgebrachten Kerzen gegenseitig weiter. In dieser Nacht wird das Taufwasser geweiht und es werden auch Taufen durchgeführt. Jetzt dürfen wieder Orgel und Glocken erklingen. Am Ostersonntag werden die festlichen Gottesdienste weitergefeiert. Es ist auch ein Tag, an dem viele Familientraditionen wie das Ostereiersuchen gelebt werden.