un/fair

Was ist eigentlich (un)fair?

Im Jungen Ensemble in Stuttgart (JES) hatte Ende Januar das Stück mit dem Titel „un/fair“ Premiere. Es richtet sich an Kinder ab fünf Jahre, beschäftigt sich mit der zentralen Frage, was Fairness eigentlich bedeutet und unterhält die Zuschauer wunderbar.

Den Besuch einer Premiere im JES kann ich nur empfehlen. Dieses Mal gab es zur Feier des Tages Torte im Anschluss an die Aufführung. Dies war kein Zufall, stellt doch eine überdimensional große, äußerst ansehnliche Torte das zentrale Bühnenbild des Stückes dar. Dieselbe besteht aus unterschiedlich großen Pom Poms, die nach einer Idee des Regisseurs Milan Gather und der Bühnenbildnerin Michaela Brosch aus kilometerlangen Tüll-Stoffbahnen hergestellt wurden. 

Um was geht's:

Die große Torte ist auf einmal da. Mitten auf der Bühne. Fortan stellt sich die Frage, wem sie gehört, wer sie gemacht hat, wer sie bekommen soll und ob man sie vielleicht auch teilen kann? Um diese Fragen zu klären, wird die Torte in ihre Einzelteile zerlegt, es wird gespielt, verteilt, umgebaut, gestritten und sich wieder versöhnt. Und wer darf eigentlich entscheiden und die Regeln bestimmen? Bei den Aushandlungsprozessen und Streitereien auf der Bühne geht es mitunter auch um große Themen und um ein tieferes Verständnis von Gerechtigkeit und fairer Aufteilung. Die Pom Poms können dabei für verschiedene Arten von Ressourcen stehen.

So war's:

Das JES-Team hat das Stück ausgehend von Gesprächen mit jungen Menschen in Kita und Grundschule entwickelt. Bei der Premiere waren viele Kinder unterschiedlicher Altersgruppen im Publikum. Gerade die im Alter der Zielgruppe, zum Teil aber auch ältere Zuschauer haben immer wieder herzlich gelacht, zumal in dem Stück, das mit wenig Sprache auskommt, ganz viel Situationskomik steckt. Die Vorstellungen sind zum Teil schon ausverkauft. Es sind aber noch weitere in dieser Spielzeit geplant.