Zwei große gelbe Luftballons, gestaltet wie ein Ortsschild, unten steht Kindergarten durchgestrichen, oben steht Schule
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Tipps für die letzten Wochen vor der Schule

01.09.2020

Schon im letzen Kindergartenjahr zeigen die meisten Kinder Interesse an Zahlen und Buchstaben und freuen sich auf die Schule. Diese Vorfreude und ein paar grundlegende soziale, emotionale und körperliche Kompetenzen sollten Eltern im Vorfeld unterstützen, da­mit der Einstieg in das Schulleben gelingt.

Im Handbuch für Psychische Gesundheit der Kinder vom Deutschen Kinderschutzbund e.V. steht: Erstklässler sollten Neugier und Lernbereitschaft, Konzentrations- und Gruppenfähigkeit, ausreichendes Selbstbewusstsein, Fähigkeit zur Emotionsregulation sowie körperliche Belastbarkeit in die Schule mitbringen. Es genüge aber, wenn diese Fähigkeiten in Ansätzen vorhanden sind, da sie im Laufe der ersten Grundschuljahre weiter ausgebaut werden. Generell gelte: Wenn das Kind in der bisherigen Kita gut zurechtgekommen ist, können Eltern davon ausgehen, dass es auch in der Schule klappt. Andersherum bedeuten aber Schwierigkeiten im Kindergarten nicht zwangsläufig, dass das Kind auch in der Schule Probleme haben wird, so das Handbuch. Der Schulanfang fordert von Eltern ein größeres Vertrauen und Zutrauen in das Kind und seine Fähigkeiten, da es in der Schule mehr Verantwortung für sich selbst übernehmen muss, als in der Kindertagesstätte.

Wir haben uns von Grundschullehrern einige Möglichkeiten aufzählen lassen, mit denen sich all diese Fähigkeiten gut einüben lassen. Man muss natürlich nicht dogmatisch versuchen, alle abzuhaken, sondern das Passende für sich und das Kind aussuchen.

Spiel:

Mit dem Kind spielen, gleich ob Karten-, Brett-, Würfel- oder Lernspiele, dabei soll der Spaß am Spiel im Vordergrund stehen. Das Kind aber auch „ungestört“ spielen, toben, klettern, rennen lassen, vor allem auch im Freien. 

Handarbeit:

Das Kind zum Basteln, Zeichnen, Malen, Stricken, Nähen, Schnitzen anregen oder einfach das Brot mit Butter beschmieren lassen, all das fördert die Konzentration und die Motorik. 

Freizeit:

Mit dem Kind Ausflüge und Besichtigungen unternehmen oder gemeinsamen Sport treiben. Dabei allerdings die Freizeit nicht völlig verplanen. 

Hören, reden, lesen, fühlen:

Dem Kind zuhören, Sinnvolles vorlesen und erzählen. Dabei selbst deutlich sprechen und beim Kind auf ein genaues Artikulieren achten. Das Kind loben und ermuntern und nicht zu viel auf einmal verlangen. Nicht die Geduld verlieren, dem Kind viel Zärtlichkeit geben, aber auch nicht jeden Wunsch erfüllen. 

Selbstständigkeit fördern:

Dem Kind Vertrauen in seine Leistung schenken. Umgang mit Geld einüben, kleinere Wege und Besorgungen, wie zum Beispiel zum Bäcker, machen lassen, selbständige Aufgaben übertragen (Zimmer aufräumen, Tisch decken, Tier füttern, Post abholen, Urlaubstasche packen). Das selbständige An-und Ausziehen, Binden von Schuhen und Händewaschen einüben. Der Schulweg sollte vorher geübt werden, damit sich das Kind von Anfang an zutraut, den Weg alleine bewältigen zu können. 

Lesen, schreiben und rechnen:

Bei Spielen mit Buchstaben die Kinder auf die Laute aufmerksam machen und nicht auf die Buchstaben. Zum Beispiel fängt das Wort Buch, nicht mit einem „Be“, sondern mit einem „B“ an. Beim Spazieren Buchstaben entdecken. Auf Zahlen und Mengen können sich Kinder spielerisch im Alltag vorbereiten, ob beim Seilspringen oder beim Einkaufen. Das richtige Lesen, Schreiben und Rechnen lernen die Kinder dann in der Schule. 

Wenig fernsehen:

Einmal pro Tag fernsehen ist völlig ausreichend. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass kindgerechte Sendungen ausgewählt werden. An Besten zusammen mit dem Kind die Sendung schauen.