Ressourcen sparen, Wegwerfen vermeiden

Babywanne, Kinderbett, Skianzug oder Dreirad - man muss nicht alles neu kaufen, es lässt sich auch tauschen. Das ist nicht nur kostengünstiger, sondern auch umweltfreundlich und liegt im Trend. Kein Wunder, dass der Tauschmarkt boomt.

Zu viele Klamotten im Schrank, vollgestopfte Keller, Elektrogeräte, die nicht mehr benutzt werden oder Küchenuntensilien, die man nur einmal im Jahr benötigt. Ungenutzten Hausrat kennt jeder. Laut dem Tausch- und Verkaufsportal eBay liegt auf deutschen Dachböden nicht genutzter Hausrat im Wert von etwa 35 Milliarden Euro herum. Austauschen ist ein gutes Mittel, um nicht noch mehr „Krempel“ anzuschaffen und unbenutzte Dinge an den Mann oder die Frau zu bringen.

Token als Tauschwährung

Tauschmöglichkeiten gibt es viele. Zum Beispiel Tauschplattformen. Nicht zu verwechseln mit dem Verkauf von alten Dingen, wie über Ebay oder vinted. Tauschplattformen arbeiten mit Tickets, Token, Taler oder anderer Tauschwährung. Diese erhält man, wenn man etwas eingestellt und einen Tauschpartner gefunden hat. Benötigt man selber etwas, kann man mit der Tauschwährung zahlen. Auf anderen Portalen werden direkte Tauschprodukte angeboten. „Tausche Babyklamotten gegen Schokolade“ kann man zum Beispiel bei „nebenan.de“ lesen oder „Tausche Laufrad gegen Kinderfahrrad“.

Gegenstände wie Kinderfahrzeuge oder Klamotten, aus denen man herauswächst, sind besonders beliebte Tauschobjekte. „Wir haben in unserem Ausbildungskurs in der Mittagspause ab und zu einen „Kleidertausch“ veranstaltet, da hat jeder alte Klamotten mitgebracht, die dann getauscht wurden“, erklärt Lucia, 24 Jahre alt. Das ist besonders bei Frauen sehr beliebt und wird unter Freunden immer öfter zelebriert. „Mir gefällt der Kleidertausch vor allen Dingen, weil es nachhaltig ist“, fügt Lucia hinzu.

„Kostenlos-Mitnehm“- Kisten vor der Tür

Nachhaltigkeit liegt bei vielen mittlerweile im Trend. Auch auf den Gehwegen, vor den Häusern, sieht man oft Kisten mit der Aufschrift „zu verschenken“ und findet darin Tassen, Töpfe oder Bilderrahmen, die einen neuen Besitzer suchen. Bei Büchern sind ebenfalls öffentliche Bücherschränke sehr beliebt. Großer Vorteil: All diese Gegenstände müssen nicht im Müll entsorgt werden. „Kürzlich habe ich zwei tolle Stühle auf dem Sperrmüll gefunden, die habe ich mir richtig schön aufgearbeitet“ sagt Charlotte, auch eine begeisterte Sammlerin von wiederverwertbaren Dingen.

In der Nachbarschaft ausgetauscht

Tauschen lassen sich auch Heckenscheren, Schnellkochtöpfe, Leitern, Gänsebräter oder ähnliche Dinge, die man nur temporär benötigt. Warum soll jeder Haushalt über eine eigene Bohrmaschine oder einen Entsafter verfügen? „Wir leihen uns jedes Jahr von unseren Nachbarn die Dachbox für das Auto“, erklärt Guido und fügt hinzu: „Bei denen steht sie sowieso zu der Zeit nur in der Garage herum.“ Weiß man nicht, wer was zum Tauschen zur Verfügung hat, helfen auch Nachbarschaftsportale wie www.nebenan.de oder www.nachbarschaft.net weiter.

Wohnungen und Umzugshelfer tauschen

Auf diesen Plattformen werden oft auch Informationen ausgetauscht. „Wer kennt einen guten Physiotherapeuten“ oder „Kann mir jemand einen Verein zum Badmintonspielen empfehlen“. Auch Dienstleistungen sind austauschbar: „Biete Babysitting gegen Hilfe bei der Steuererklärung“ oder ähnliches.

Und auch Wohnungen sollten noch als Tauschobjekt erwähnt werden. Immer vorausgesetzt, der Vermieter ist einverstanden. Der Vorteil beim Tausch von Wohnungen - zum Beispiel über eine Tauschbörse wie www.tauschwohnung.com - ist, dass man Zeit, evtl. doppelte Mietzahlungen, Kaution und auch Umzugskosten sparen kann. Sogar Umzugshelfer können beim Wohnungstausch ausgetauscht werden, wenn sie beim einen auspacken und beim anderen gleich einpacken.