Ausblicksturm vom Wackerstein in Pfullingen.

Wandern auf der Schwäbischen Alb: Zur Pfullinger Unterhose & dem Wackerstein

26.08.2025

Beim Ausflug des Monats September 25 nehmen wir euch mit auf einen der Premiumwanderwege im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Auf uns warten blühende Hochwiesen, verwunschene Waldpfade und spektakuläre Ausblicke – vom Wackerstein und vom wohl originellsten Turm der Region: der „Pfullinger Unterhose“. Der Schönbergturm, der seinem Namen alle Ehre macht, ist bei Alt und Jung beliebt. Kein Wunder, dass die Einheimischen liebevoll von ihrer „Onderhos“ sprechen.

"Hochgehtürmt"

Unsere Tour beginnt mit der Fahrt nach Pfullingen. Wir durchqueren die Stadt und erreichen schließlich den Parkplatz „Landesziegenweide“ am Ahlsberg. Heute wandern wir die Runde in entgegengesetzter Richtung: erst zum Turm, dann zum Felsen. Der Weg beginnt direkt am Parkplatz.

Mit Rucksack und festem Schuhwerk ausgestattet, geht es gleich nach oben. Ein schmaler Pfad schlängelt sich durch den Wald. Im Zick-Zack-Kurs bergauf entdecken wir bereits die ersten Überraschungen: ein mächtiger Waldgeist, kunstvoll in einen Baum geschnitzt, begrüßt uns am Wegesrand.

In einen Baumstumpf ist ein Waldgeist geschnitzt.
Wegweiserschild zum Wanderweg an einem Baum.

Auch wenn die kühle Waldluft gut tut - etwas mühsam werden die letzten Meter doch - bis wir schließlich aus dem Wald auf eine Hochwiese - der sogenannten „Wanne“ - gelangen.

Hier erwartet uns im Frühling und Sommer eine endlos scheinende Wiesenfläche mit einer großen Artenvielfalt. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen! Seltene Schmetterlinge, Silberdisteln und Orchideen kann man dort entdecken. Wir genießen den weiten Blick und sehen bereits unser erstes Ziel in der Ferne: die Pfullinger Unterhose.

Alles auf einen Blick

Das machen wir:
Rundwanderung über den Schönbergturm zum Wackerstein. Da der HOCHGEHBERG „hochgehtürmt“ als Rundweg konzipiert ist, kann er an verschiedenen Stellen gestartet werden.

Da gehen wir hin:
nach Pfullingen im Landkreis Reutlingen

So kommen wir hin:

  • mit dem Auto: von Stuttgart kommend auf der B 27 in Richtung Reutlingen, dann über die B 312 und B 313 bis Pfullingen zum Parkplatz Landesziegenweide, ca. 45-50 Minuten Fahrtzeit
  • mit dem ÖPNV: vom Bahnhof Reutlingen mit der Buslinie 2 bis Pfullingen Ahlsberg. Eine Zuwegung zum Premiumwanderweg ist ab der Bushaltestelle ausgeschildert

Alter:
Die Wege sind nicht kinderwagentauglich, Familientour mit Kindern ab 6 bis 8 Jahren, je nach Kondition, festes Schuhwerk ist erforderlich.

Kosten:
Turmaufstieg kostet 1- 2 Euro, aber nur bei geöffnetem Kiosk, ansonsten kostenlos.

Dauer:
Der Rundweg ist 9,4 km lang, die reine Wanderzeit beträgt ungefähr 3,5 Stunden.

Einkehrmöglichkeit:
Kiosk am Schönbergturm nur bei gehisster Flagge (an Sonn- und Feiertagen). Hier gibt es kühle Getränke, Café und Kuchen, Brötchen und Grillwürste in allen Variationen - auch vegetarisch. Auf dem Weg gibt es einige Grillstellen.

Weitere Tipps und Infos:
mythos-alb.de, hochgehberge.de

Steil bergauf zum Schönbergturm

Unser Weg führt uns über den Parkplatz Wanne erneut in den Wald und nach oben. Wir kraxeln weiter den Berg hinauf und erspähen den Schönbergturm direkt vor uns. Nur noch wenige Höhenmeter - dann sind wir auf dem Plateau mit 793 Metern Höhe angekommen.

Oben erwartet uns der 26,4 Meter hohe Aussichtsturm, welcher 1905 und 1906 vom Architekten Theodor Fischer erbaut wurde. Der Bau des Turms geht auf eine Initiative des Schwäbischen Albvereins zurück und wurde vom Mäzen Louis Laiblin (1861-1927) großzügig unterstützt.

Wir haben Glück, denn bei strahlendem Sonnenschein hat der Kiosk im Turm geöffnet. Was wir nicht wussten: Es gibt Würste zum Grillen direkt dort zu kaufen - und nicht nur eine Sorte: wer will, kann auch vegetarisch grillen. Auf einem großen Platz unterhalb des Turmes gibt es gemütliche Sitzgruppen und einige Grillstellen! Bevor die Wurst auf den Grill kommt, steigen wir die 112 Stufen im Inneren der „Onderhos“ hinauf. Oben angekommen, genießen wir einen grandiosen 360-Grad-Ausblick über das Albvorland, den Albtrauf und die umliegenden Höhenzüge. Anschließend wird bei einem entspannten Päuschen gegrillt.

Ausblick zur Achalm in Reutlingen.
Aussichtsturm "Pfullinger Unterhose"
Blick auf eine Landschaft mit Wiesen und Bäumen von Aussichtsturm aus.
Grillstelle mit Glut und Würstchen.

Wackerstein - Gipfelkreuz mit grandiosem Ausblick

Frisch gestärkt geht es weiter und erneut durch den Wald. Schließlich gelangen wir an eine Weggabelung, an welcher der Wackerstein in beiden Richtungen ausgeschildert ist.

Zwei Kinder sitzen auf Felsen vor einem Gipfelkreuz.

Wir folgen der offiziellen Route mit Wegzeichen und wandern entlang eindrucksvoller Felsen, bevor der Weg einen Knick macht und zunehmend schmaler wird. Über einen steilen, felsigen Abhang erreichen wir einen schmalen Grat, welcher den Wackerstein mit der Albhochfläche verbindet.

Kurz vor dem Gipfel passieren wir eine kleine Schutzhütte mit Grillstelle. Jetzt sind es nur noch wenige Meter, bis wir auf eine Felsformation mit mehreren Felsen gelangen. Vor uns erhebt sich das Gipfelkreuz in exponierter Lage auf dem Wackerstein - denn die freistehende Felsnase mit Gipfelkreuz hat sich vom Albtrauf abgelöst. Wir genießen die grandiose Aussicht auf dem Aussichtsplateau des Felsens und tragen uns natürlich ins Gipfelbuch ein. Der Rückweg führt zunächst über breitere Waldwege, dann folgen wir dem Verlauf des Wannenwegs auf idyllischen Pfaden durch Wald und Wiesen, bis wir erneut die Hochwiese „Wanne“ erreichen. Von dort geht es auf bekanntem Weg zurück zum Parkplatz.