Nominierte Bücher des deutschen Kinder- und Jugendliteraturpreis 2022

Schön wie die Acht (ab 12 J.)

Eigentlich ist Malte ein absoluter Mathe-Freak, dessen Gedankenwelt sich weitgehend um Zahlen und Formeln dreht. Darum findet er auch, dass Lale, die Neue in seiner Klasse, „schön, wie eine Acht“ ist. Doch als zu Hause seine siebzehnjährige Halbschwester Josefinne einzieht, gerät Maltes Welt aus dem Gleichgewicht. Denn Josefine zeigt ihm durch die Gedichte, die sie schreibt, die Schönheit der Worte und deren Verbindung zum Reich der Zahlen. Sehr beeindruckend beschreibt die Autorin Nikola Huppertz, wie Malte durch seine Gedanken zu Worten und mathematischen Formeln lernt seine eigenen Gefühle zu erkennen. Dabei lernt er auch damit umzugehen, dass er sich zwar zu Lale hingezogen fühlt, sie aber gleichzeitig hasst dafür, dass sie, ebenso wie er, darauf hinarbeitet die Mathe-Olympiade zu gewinnen.

Ein bezauberndes Buch, schön gestaltet durch Illustrationen in schwarz-weiß von Barbara Jung, das junge Leser nicht so leicht wieder aus der Hand legen werden.

Hunde im Futur (ab 8 J.)

Wie spannend und ansprechend deutsche Grammatik sein kann, zeigen Susanna und Johanes Rieder in „Hunde im Futur“. Dabei arbeiten sie mit vielerlei Techniken, wie Klappen, effektvollen Abbildungen und natürlich außergewöhnlichen inhaltlichen Erklärungen zu Wort- und Satzformen und haben somit eine völlig andere Herangehensweise an Grammatik. Nicht zuletzt durch die Gestaltung und Illustrationen von Arinda Crăciun sprechen sie auch Leser an, die Schwierigkeiten mit einer scheinbar trockenen Theorie haben, da sie diese alles andere als trocken, vielmehr unterhaltsam und ansprechend darstellen. So scheint das Buch auch geeignet für Lehrer, die neue Anregungen für ihren Unterricht suchen.

Unsere Grube (ab 4 J.)

Hinter der Schule gibt es eine riesige Grube, in der die Kinder wunderbar Bärenmama, Hütte, verstecken oder Kiosk spielen können. „Unsere Grube“ ist der schönste Spielplatz und Pausenhof, den man sich nur vorstellen kann. Aus der Sicht eines Kindes beschreibt Emma Adbåge dies so treffend, dass es schon für kleine Zuhörer und Leser nachvollziehbar ist. Doch die Erwachsenen haben keinerlei Verständnis für die kindlichen Bedürfnisse, finden die Grube zu gefährlich und lassen sie irgendwann zuschütten. Obwohl die Kinder sehr traurig darüber sind, machen sie das Beste aus dieser Situation und entdecken schon bald einen Haufen, auf dem sich noch besser spielen lässt. Dies zeigen auch die wunderbar passenden Bilder der Autorin, auf denen die Kinder vor Kreativität nur so strotzen, während die Erwachsenen, besonders die Lehrer, immerzu verbissen und missmutig dreinblicken.