Nominierte Bücher des deutschen Jugendliteraturpreis 2023

„Wie anders ist alt?“ (ab 4 J.)

Auf die einfache Frage „Wie anders ist alt?“ antwortet die Oma ihrem Enkelkind auf philosophische und gleichzeitig poetische Weise. Autorin Bettina Obrecht liefert in den kindgerechten Antworten der Großmutter wertvolle Erkenntnisse über das Alter: Sie erzählt von Gemeinsamkeiten bei Jung und Alt und von Dingen, die ein kleines bisschen anders sind, wenn man alt ist. Dabei lernen die jungen Betrachter vieles über das Leben und über die schönen Seiten des Alters. Aber sie erfahren auch, welche Eigenschaften einfach nur menschlich sind, egal wie alt man ist.

Die zarten Illustrationen von Julie Völk  lassen schon kleine Betrachter viele Details in diesem Bilderbuch erkennen und verdeutlichen dabei so manche abstrakte Textstelle über eine im Bild festgehaltene Stimmung.

Sex in echt (ab 11 J.)

Das gerade für Jugendliche ansprechend gestaltete Aufklärungsbuch „Sex in echt“ möchte „offene Antworten auf Fragen zu Liebe, Lust und Pubertät“ geben. Wie geschaffen scheint dafür das Autorenduo Nadine Beck, die ihre Doktorarbeit über die Geschichte des Vibrators schrieb, und Rosa Schilling, Sexualpädagogin und Betreiberin des Fuck Yeah Sexshops in Hamburg. Sie zeigen ihrer Leserschaft „den Weg durch die Pubertät und in ein selbstbestimmtes Sexleben“.

Dabei ist es ihnen auch wichtig, Grundkenntnisse über den menschlichen Körper mit offenen Worten und ohne jede Scham zu vermitteln. Unter dem Motto „All bodies are beautiful“ geben sie in einer jugendlichen Sprache Tipps zu allem, was Teenies interessiert: vom Solosex über verschiedene sexuelle Orientierungen bis hin zu Verhütung, Sex Toys und Pornos.

Die Bilder von Sandra Bayer gleichen einem Comic und sind auch ohne Text sehr aussagekräftig. Sie machen Teenies ebenso wie Eltern Lust darauf, sich mit der Thematik zu beschäftigen.

Frank und Bert (ab 3 J.)

Am liebsten spielen „Frank und Bert“ Verstecken. Dabei versteckt sich immer Bert, obwohl er es überhaupt nicht kann. Als Frank seinen besten Freund wenigstens einmal die Gelegenheit geben möchte zu gewinnen, zählt er bis 100, sodass Bert ausreichend Zeit hat sich ein Versteck zu suchen. Doch Bert hinterlässt eine Spur, die unverwechselbar ist. Wie Frank seinen Freund am Ende dennoch glücklich macht, erzählt Chris Naylor-Ballesteros in einem beeindruckenden Zusammenspiel einfacher Worte und Bilder. Doch wer glaubt, dass die Geschichte voller Empathie und Selbstlosigkeit hier endet, irrt. Denn nun möchte auch Bert seinem besten Freund eine Freude bereiten.

Durch das großformatige Bilderbuch zieht sich ein Faden in Pink, der ursprünglich aus Berts Schal stammt, und sich im Vor- und Nachsatz ebenso wie auf dem Buchrücken wiederfindet. Er macht das Buch schon rein optisch zu einem Genuss.