Ein braunharriges Mädchen wurde von hinten aufgenommen. Sie trägt einen weißen Blumenkranz im Haar.

Mai, Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam

01.05.2020

Der erste Mai

Der Maifeiertag geht auf die Arbeiterbewegung zurück. Nach Aufforderung des Internationalen Arbeiterkongresses 1889 wurde am ersten Mai 1890 erstmals durch Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen an die schlechten Arbeitsbedingungen erinnert.
Auch gegenwärtig organisiert unter anderen der Deutsche Gewerkschaftsbund jährlich Maikundgebungen und erinnert an die soziale Ungleichheit, die trotz verbesserter Arbeitsbedingungen noch besteht. Bei den meisten Menschen hat der erste Mai an politischer Bedeutung verloren. Viele nutzen ihn für gemeinschaftliche Freizeitaktivitäten. Als gesetzlichen Feiertag erklärt haben ihn tatsächlich die Nationalsozialisten, indem sie den früheren Kampftag der Arbeiterklasse national umdeuteten. Seine ursprüngliche Bedeutung erhielt er erst in der Nachkriegszeit zurück. Unabhängig von diesen Wurzeln sind andere Traditionen mit dem Tag verbunden. In katholischen Gegenden ist der erste Mai heute der Beginn des Marienmonats und wird mit Maiandachten gefeiert. Der Brauch, einen Maibaum aufzustellen, stammt aus dem 16. Jahrhundert.

Christi Himmelfahrt

Seit dem vierten Jahrhundert wird genau vierzig Tage nach Ostern, also immer an einem Donnerstag, Christi Himmelfahrt gefeiert. Jesus soll sich, so steht es in der Bibel, nach seiner Auferstehung immer wieder seinen Jüngern gezeigt und mit ihnen gesprochen haben. Schließlich wurde er vor ihren Augen von einer Wolke emporgehoben und stieg in den Himmel auf. Diese Himmelfahrt wurde im Mittelalter – und wird es in manchen Gegenden heute immer noch -  im Gottesdienst sehr bildlich dargestellt. Eine Christusfigur wurde in das Gewölbe der Kirche hinaufgezogen und verschwand durch eine Luke im Kirchendach. Am Himmelfahrtstag wird auch der Vatertag gefeiert. Er ist im 19. Jahrhundert aus sommerlichen Familienausflügen und „Herrenpartien“ entstanden.

Pfingsten

Fünfzig Tage nach Ostern feiern die Christen das neben Weihnachten und Ostern wichtigste Kirchenfest. Die Bibel erzählt, dass sich fünfzig Tage nach Ostern die Jünger Christi getroffen haben. Sie beteten zusammen und sahen auf einmal ein feuriges Licht. Der Heilige Geist soll zu ihnen gekommen sein. Mit neuer Kraft erfüllt sollen die Jünger allen Menschen in ihrer jeweiligen Muttersprache von Jesu Taten erzählt haben. Pfingsten gilt daher als der Geburtstag der christlichen Gemeinde und der Kirche. Traditionen, die darüber hinaus mit dem Fest verbunden sind, sind grüne Zweige und Pfingstritte, mit denen man um eine gute Ernte bat. Populär waren übrigens Tänze wie der Reigen, die böse Geister vertreiben sollten. In vielen Gegenden verließen an Pfingsten die Herden die Ställe auf die Weide, wo sie bis zum Herbst blieben. Da das Vieh oftmals geschmückt wurde, stammt daher der Spruch „herausgeputzt wie ein Pfingstochse“ für jemanden, der sich etwas zu elegant angezogen hat.

Fronleichnam

Die Wurzeln dieses Kirchenfestes liegen im 13. Jahrhundert. Es findet zehn Tage nach Pfingsten, also auch immer an einem Donnerstag, statt. In der Bibel steht, dass Jesus mit seinen Jüngern am Tag vor seinem Tod sein letztes Mahl gefeiert hat. Er rief sie dazu auf, nach seinem Tod Brot und Wein miteinander zu teilen, wie er es mit ihnen getan hatte. Er versprach ihnen, bei ihnen zu sein, wenn sie so Abendmahl feiern würde. Darum feiern Christen auch heute noch das Abendmahl (Eucharistie). Nach Lehre der römisch-katholischen Kirche ist Jesus Christus in Brot und Wein der Eucharistie ganz lebendig gegenwärtig. An Fronleichnam wird die Eucharistie besonders gewürdigt. Im Zentrum steht die Messe, es finden aber auch Prozessionen statt, bei denen das Brot als Leib Christi durch die Straßen getragen wird.