Leichte Turbulenzen

In dem Tanztheater-Stück „Leichte Turbulenzen“, das von Felix Berner am Jungen Ensemble Stuttgart für Kinder ab zwei Jahren choreografiert wurde, zanken sich Lola Merz Robinson und Karolien Wauters auf der Bühne um riesige Bauklötze und ihre Positionierung, bis die beiden am Ende in einen gemeinsamen Spielrhythmus finden.

„Was sind Turbulenzen?“ fragt ein kleiner Junge seine Mama, nachdem die Theaterbesucher im JES herzlich begrüßt und in den Theatersaal geführt wurden. Doch seine Mutter braucht glücklicherweise selbst nicht nach einer Antwort zu suchen, denn schon beginnt das Theaterstück und wird dem Fragenden eine altersgerechte Antwort geben.

Um was geht's:

Mit viel Bewegung und spielerischem Tanz schaffen Lola und Karo schnell ein turbulentes Chaos auf die Bühne, das sie selbst immer wieder versuchen zu bändigen. Sie möchten sich gegenseitig begreiflich machen, warum sie gerade so denken, spielen, sich bewegen oder sogar musizieren wollen.

Sprechen ist für die Schauspielerinnen, die eindeutig in Spiellaune sind, gerade so wie bei Kleinkindern Nebensache. Dass Karo sogar flämisch spricht, erinnert das deutschsprachige Publikum sogar an die Kommunikation von Kleinkindern: sprachlich nicht eindeutig, aber durchaus zu verstehen. Den Spielrhythmus geben eine Reihe von Metronomen an, die immer wieder aufgestellt werden, um einen neuen Takt anzugeben, bis Robinson und Wauters am Ende zu einem Einklang finden.

So war's:

Das Kleinkindpublikum wird vom ersten Moment an gefesselt, denn bis auf gelegentliche Lacher ist es mucksmäuschenstill. Das liegt wohl daran, dass den Kindern hier auf einer abstrakten Ebene vorgeführt wird, wie sie selbst spielen. Die ständige Bewegung und nicht zuletzt die live gespielten musikalischen Einlagen, die sie David Pagan verdanken, mit Ukulele und Mini-Akkordeon, halten das Publikum am Ball und lassen die Spielzeit von über einer halben Stunde vergehen wie einen Augenblick.