Es gibt sie noch, inhabergeführte Geschäfte und Unternehmen, die mit viel Herzblut und Liebe ein ausgesuchtes Angebot für Ihre Kundinnen und Kunden haben und mit Beratung und Know How einen deutlichen Mehrwert bieten. Wir waren zu Besuch bei Beck Spielwaren in Hülben. Hier werden hochwertige und pädagogisch wertvolle Holzspielwaren in dritter Generation hergestellt.

Holzspielzeug von der Alb

Geschäftsführerin Verena Schur steht vor einem Regal mit Holzspielzeug.

Es ist ein trüber Julimorgen, als ich mich auf den Weg nach Hülben mache. Bereits um 8.30 Uhr erwartet mich die Chefin in der Produktionsstätte des Familienunternehmens. Der beschauliche Ort liegt mitten im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, nur wenige Kilometer von Bad Urach entfernt. Seit fast 80 Jahren entstehen hier klassische und traditionelle Holzspielwaren – langlebig, nachhaltig und von hoher Qualität.

Ein Familienbetrieb mit Geschichte

In einem Wohngebiet, wo sich die Fertigung seit Jahrzehnten befindet, begrüßt mich Verena Schur, Firmenchefin von Beck Spielwaren. Gemeinsam mit ihrer Schwester leitet sie die Firma. Davor führte ihr Vater Heinz Benner mit seiner Schwester Doris Kächele das Unternehmen auf der Alb. Die Gründung des Familienbetriebs, im Jahr 1946, geht zurück auf ihren Opa, Christof Beck, wie sie im Gespräch erzählt.

Seniorchef Heinz Benner im Farbraum.

Der gelernte Mechanikermeister war während des Zweiten Weltkriegs in Kriegsgefangenschaft und begann dort, Kinderspielzeug aus Holz herzustellen – zunächst als Zeitvertreib. Nach Kriegsende kehrte er in seine Heimat zurück, doch Arbeit in seinem erlernten Beruf gab es nicht. Also fertigte er weiterhin Holzspielzeug und verkaufte es an Kindergärten und Heime – auch nach Stuttgart, wo es damals kaum Spielsachen für Kinder gab. „Wenn große Weihnachtsaufträge kamen, musste die ganze Familie mithelfen“, erinnert sich die Tante von Verena Schur, die heute aushilft. „Eine Stückzahl von 1.000 war eine echte Herausforderung – aber wir haben es immer geschafft“, sagt sie mit einem Schmunzeln. So arbeiten auch heute noch Alt und Jung zusammen - Vater Heinz schaut fast täglich in der Produktion vorbei und bringt seine jahrzehntelange Erfahrung mit ein. Insgesamt beschäftigt Beck Spielwaren momentan zwanzig Mitarbeiter – sieben davon festangestellt.

Holzduft und Handarbeit

Stapel von Buchenholz-Blatten.
Zwei Mitarbeiter an der Fräsmaschine.

Schon beim Betreten der Werkstatt steigt mir der Duft von frisch gesägtem Holz in die Nase. Der Rohstoff für die Spielsachen - heimisches Buchenholz - wird direkt hinter dem Gebäude gelagert.

In der Werkstatt treffe ich zwei Mitarbeiter, die an einer Fräsmaschine arbeiten. Die Räumlichkeiten sind überschaubar, überall stapeln sich vorgefertigte Bauteile von Kugelbahnen, Fahrzeugen und anderen Spielgeräten – bereit zur Montage oder zur Farbbehandlung im angrenzenden Farbraum. Dort werden die Holzbauteile in einfachen hölzernen Farbtrommeln gefärbt. Kein Hightech – ein einfacher Motor sorgt für die Umdrehung. „Unsere Farben sind umweltfreundlich und völlig unbedenklich, denn sie entsprechen der europäischen Sicherheitsnorm EN71“, betont die Chefin. „Es werden aber längst nicht alle Produkte gefärbt, in Asien liegt der Trend momentan bei Spielzeugen ganz ohne Farbe“, fügt sie hinzu.

Pädagogisch wertvolles Holzspielzeug bis nach Asien

Die klassischen und einfachen Holzspielzeuge laden Kinder dazu ein, ihre Fantasie frei zu entfalten, eigene Spielwelten zu erschaffen und dabei spielerisch zu lernen. „Unser Familienbetrieb legt großen Wert auf hohe Qualität, Sicherheit und Langlebigkeit der Produkte. Ein Großteil der aus unserer Produktion stammenden Artikel sind mit dem „spielgut“ Siegel ausgezeichnet“, erklärt die Firmenchefin. Die Auszeichnung bestätigt nicht nur die hohe Material- und Verarbeitungsqualität, sondern auch den pädagogischen Wert der Spielwaren.

Das „spielgut“-Siegel ist in Deutschland eine der bedeutendsten Auszeichnungen für hochwertiges und pädagogisch wertvolles Kinderspielzeug. Das Siegel bekommt ausschließlich Spielzeug, das die Kriterien der Begutachtung durch den Fachauschuss erfüllt und die Praxiserprobung mit Kindern bestanden hat.

Das Angebot reicht heute von bunten Kreiseln und Fröbelbausteinen bis hin zu Kugelbahnen verschiedenster Varianten, Fahrzeugen, Verkehrsschilder, Puppenstuben, Kaufladenzubehör und vielem mehr.

„Unser Verkaufsschlager seit einigen Jahren ist der Tellerturm“, erzählt Verena. Ein Großteil unserer Kunden im In- und Ausland sind Großhändler von Spielwaren, Kindertageseinrichtungen und über den Online-Handel auch Privatleute.“

Fertige Tellertürme stapeln sich.

Laden in Hülben

Wer die Produkte vor Ort kaufen möchte, kann das Ladengeschäft in Hülben besuchen. Dort erwartet die Besucher eine großzügige Auswahl an Spielwaren aus eigener Produktion – ergänzt durch vielfältiges Schul- und Bastelzubehör.

Christof Beck Spielwaren GmbH
Uracher Straße 7, 72584 Hülben, holzspielzeug-beck.de

Noch mehr Einblicke in Inhabergeführte Geschäfte gibt es hier:

  • E+E Fachmarkt Kinderspielzeug hier
  • Boys & Girls Kinderschuhe hier
  • Buchstäbchen Kinderbuchladen hier
  • Jacky Baby- und Kindermoden hier
  • Schreinerei Röthenbacher hier
  • Schüttgut - der Unverpacktladen hier
  • Michel Ehinger Schreibwaren hier