Ein junge läuft über eine Holzbrücke.

Im Nordschwarzwald wartet ein uriger Erlebnispfad

01.10.2020

Gemeinsam mit Mann, Kind und Hund gehen wir heute im Bannwald Bärlochkar in der Gemeinde Enzklösterle im Schwarzwald wandern. Der Bannwald ist ein Waldstück, das sich selbst überlassen wird und in das der Mensch nur in Ausnahmefällen eingreifen darf.
Nach etwa einer Stunde Fahrt rollt unser Auto auf dem kleinen Parkplatz Bärlochkar im Ortsteil Rohnbach ein. Einmal strecken, dann heißt es Wanderschuhe an, Rucksack geschultert und los geht es auf den Rundweg. Um uns herum ragen die Tannen hoch in den Himmel, der Kiesweg schlängelt sich den Berg hinauf. An der ersten Abzweigung gibt es gleich etwas zu entdecken: eine kleine Nische im Gestein. Neugierig inspiziert unser 2-Jähriger die „Höhle“ und hört zu, was wir ihm aus dem Bannwald Flyer vorlesen: „Bis vor circa 400 Jahren lebten hier im Schwarzwald noch Bären in Höhlen. Ein mannshohes Felsloch im Herzen des Schutzgebietes stand Pate für den Namen des Bannwaldes.“  Natürlich ist das keine solche Höhle, aber für die Fantasie unseres Kindes reicht sie völlig aus.

Abenteuerpfade im Bannwald

Weiter geht es den Berg rauf, vorbei an Tannen, Kiefern und Buchen. Noch ist der Weg breit und gut begehbar. Doch an der nächsten Abzweigung führt lediglich ein kleiner Trampelpfad in den Wald. Jetzt geht das Urwald-Erlebnis richtig los! Auf schmalen Pfaden, die dick mit Nadeln bedeckt sind, laufen wir tiefer in den Bannwald. Am Wegesrand tummeln sich unterschiedliche Pflanzen, wir hören die Vögel singen und viele Insekten wuseln durch das Unterholz. Der Weg schlängelt sich über Stock und Stein. Umgefallene Bäume versperren immer wieder den Weg und wir steigen drüber oder laufen unten durch. Unser Kind hat jede Menge Spaß, es klettert über große Felsen und folgt dem schmalen Pfad weiter bergauf. Die zwei großen, geschwungenen Holzbrücken sind das Highlight für unser Kind. Vorsichtig balanciert es über die Bohlen auf die andere Seite. Zwischen den beiden Brücken schlängelt sich ein kleiner Bach, doch mit einem großen Schritt gelangen wir trockenen Fußes auf die andere Seite. Danach wartet eine kleine Klettertour über felsige Stufen auf uns. Unser Kind verzichtet großzügig auf Hilfestellung und kraxelt ganz allein bis nach oben.

Hoch hinaus, steil bergab

Oben angekommen legen wir auf dem kleinen Plateau eine Verschnaufpause ein. Staunend betrachten wir das weit verzweigte Wurzelwerk der Bäume und genießen den Blick ins Tal, das immer wieder zwischen den riesigen Bäumen hervorblitzt. Nun führt der Weg wieder bergab, vorbei an gewaltigen Hängen mit großen, moosbedeckten Felsbrocken. Das letzte Stück schlängelt sich steil abwärts ins Tal zurück. Auf diesem Weg ist Vorsicht angesagt, denn der Pfad ist schmal und bei Regen sehr rutschig. Vorsichtig tasten wir uns vorwärts. Unten angekommen holen wir erst einmal tief Luft und gehen entspannt auf dem breiten Kiesweg zurück Richtung Parkplatz. Neben dem Weg fließt ein kleiner Bach und Junior wirft immer wieder neugierig einen Blick hinein. Nach einer letzten Kurve stehen wir wieder am Startpunkt. Zum Abschluss setzen wir uns am Parkplatz an den Tisch und genießen unser Picknick mit atemberaubendem Blick ins Tal. Satt, müde und sehr zufrieden geht es anschließend zurück nach Hause.

Mehr Infos und eine Karte gibt es auf der Website der Gemeinde Enzklösterle unter https://www.enzkloesterle.de/de/freizeit aktiv/wandern/1163/
Startpunkt: Parkplatz Bärlochkar, Langenhartweg, Enzklösterle (Ortsteil Rohnbach)
Rundweg mit etwa 3 Kilometer Länge
Bitte beachten:
- Nur für wandererfahrene Familien
- Nicht für Kinderwagen geeignet
- Nur mit festem Schuhwerk
- Nicht bei Sturm, da Äste etc. herunterfallen können
- Wege nach Regen rutschig