Felsensägemühle im Glemstal

Gemütliche Radtour auf dem Glemsmühlenweg: Entlang malerischer Mühlen und Naturerlebnisse

20.09.2024

Unser Ausflug des Monats Oktober 24 führt uns dieses Mal auf einer gemütlichen Radtour entlang der Glems über den 39 Kilometer langen Glemsmühlenweg bis nach Unterriexingen. Es geht durch Auwald, vorbei an Sportheimen mit Spielplätzen und natürlich von Mühle zu Mühle.

Los geht die Radtour am Glemseck (am Hotel Glemseck), an der früheren Rennstrecke, bei Leonberg. Wer die Tour auf Etappen machen möchte, kann aber auch in Leonberg starten, wohin die S6 von Stuttgart fährt. Dann spart man die ersten Kilometer, wo die Glems in Richtung Leonberg mäandert. Das Flüsschen entspringt im Naturschutzgebiet Rotwildpark bei Stuttgart. Auch das Vogelschutzgebiet „Schopfloch“ und die Lahrensmühle, Veranstaltungsort und erste Mühle der Tour, lässt man beim Start am Bahnhof Leonberg „links liegen“.

Gebäude des Scheffelmühle
Scheffelmühle

Das machen wir:
Eine Radtour auf meist asphaltierten Wegen mit geringen Steigungen entlang der Glems.

Da gehen wir hin:
Der Glemsmühlenradweg beginnt am Glemseck bei Leonberg und endet im Markgröninger Stadtteil Unterriexingen. Die Start- und Endpunkte können flexibel gewählt werden, je nach Länge der Tour und Anfahrt mit PKW oder öffentlichen Verkehrsmitteln. fahrrad-tour.de/Glems/Glemsmuehlen.htm

So kommen wir hin:
Anfahrt mit dem Auto von Stuttgart über den Schattenring ans Glemseck oder mit der S6, beispielsweise bis nach Leonberg.

Dauer:
Der Glemsmühlenradweg ist 39 Kilometer lang. Wer bis ans Ende fährt, kann von Unterriexingen nach Bietigheim-Bissingen weiterradeln und dort mit der S5 zurück nach Stuttgart. Der Weg ist teilweise mit einem Mühlrad markiert, aber nicht durchgängig.

Alter:
Für Kinder mit guter Grundkondition ab 6-8 Jahren.

Einkehrmöglichkeit:
Auf der Strecke liegen zahlreiche Sportheime und Gaststätten, die oft Spielplätze haben. Immer wieder gelangt man über neu angelegte Zugänge ans Wasser, hier kann man schön rasten.

Besonders idyllisch ist der Abschnitt durch das Landschaftsschutzgebiet „Unteres Glemstal“, wo es an Brücken und Wehren immer wieder etwas zu entdecken gibt. Der Auwald schützt an sonnigen Tagen vor allzu viel Sonne und immer wieder ist das Plätschern des Wassers zu hören. Vögel, Frösche und unterschiedliche Pflanzenarten haben sich hier angesiedelt. Durch den Zukunftswald 2000, der im Rahmen eines BUND-Projekts gestiftet wurde, fährt man zur Fleischmühle mit der neu sanierten Mühlenscheune, die die Grenze zwischen dem Landkreis Böblingen und Ludwigsburg markiert.

Die Tonmühle mit Mühlenladen steht am Ortsrand von Ditzingen. Müller waren dank ihres Gewerbes eng mit der Natur verbunden und von ihr abhängig. Daher schätzten und bewahrten sie die Natur. Der heutige Biogedanke knüpft daran an und die Tonmühle bietet bereits seit rund 25 Jahren Biogetreide an. Bei schönem Wetter ist die Terrasse geöffnet.

Nach weiteren Mühlen gelangt man zur Nippenburg, einer Burgruine aus dem 12. Jahrhundert und gleichzeitig ein Abenteuerspielplatz für Kinder. Der Naturlehrpfad „Mittleres Glemstal“ informiert über die Besonderheiten der Landschaft. Durch Schwieberdingen und vorbei an Bruck- und Neumühle, erstere ein Bürgertreff und letztere mit Mühlenladen, kommt man nach Markgröningen. Im Enztal bei Unterriexingen, dem Ende der Tour, steht die Bachmühle. Nur wenige hundert Meter weiter mündet die Glems in die Enz. Wer die Strecke abkürzen möchte, kann in Ditzingen in die S6 steigen und von Schwieberdingen fährt die Strohgäubahn nach Korntal.

Vom S-Bahnhof radelt man zur Clausenmühle, inzwischen landwirtschaftlicher Betrieb, der oberhalb des Leonberger Schlosses und des Pommeranzengartens liegt. Im einzigen Terrassengarten der Spätrenaissance in Deutschland wachsen bunte Blumen, Duft-, Gewürz- und Heilpflanzen in speziell angeordneten Beeten. Für Kinder ist ein Gang um das Schloss interessant – gesäumt von dicken, alten Mauern. Bizarre Felsformationen begleiten die Radlerinnen und Radler zur Felsensägemühle.

Hier steht eine der Informationstafeln, die sich entlang der Strecke an besonders sehenswerten Orten reihen und über die Geschichte der rund 20 Mühlen informieren. Im 18. Jahrhundert brannte die Walk- und Schleifmühle ab, wurde aber durch eine Sägmühle ersetzt, die vor 20 Jahren ihren Betrieb einstellte. Im Schatten alter Bäume liegen die renovierten Gebäude.

Foto vom Ufer eines kleinen Flusses im Wald. An rechtem Bildrand steht ein Fahrrad.
Immer wieder gibt es Zugänge zum Wasser.
Man sieht einen Mann von hinten, der Fahrrad fährt.
Fahrrad im Vordergrund. Nippenburg im Hintegrund
Nippenburg