Familienausflug zur experimenta Heilbronn: Staunen, Forschen und Mitmachen im größten Science Center Deutschlands

Die Idee, in den Weihnachtsferien einen Ausflug zur experimenta in Heilbronn zu machen, entstand bereits vor der Adventszeit. Dieses Jahr waren im Adentskalender nicht nur Krimskrams und Süßigkeiten versteckt, sondern auch viele kleine Puzzleteile, die zusammengesetzt einen Gutschein für unser gemeinsames Weihnachtshighlight ergaben.

Genau richtig, nach den langen Feiertagen mit eher wenig Aktion, denn bei der experimenta geht es nicht nur ums Zuschauen, sondern vor allem ums Mitmachen, Staunen und Entdecken. Im größten Science Center Deutschlands wird eine faszinierende Mischung aus Wissenschaft, Technik, Kreativität und Abenteuer für Besucher jeden Alters geboten.

Als ich die Tickets online buche, bin ich erst einmal verwundert über die günstigen Preise. Da wir zufällig an einem Freitag zur experimenta wollen, bekommen wir die Tickets sogar für den halben Preis - einfach unglaublich! Die Anfahrt mit dem Zug von Reutlingen über Stuttgart und dann nach Heilbronn verläuft glücklicherweise ohne Störungen, so dass wir nach anderthalb Stunden am Heilbronner Hauptbahnhof ankommen.

Von dort geht es zu Fuß zum Science Center. Nach circa 10 Minuten haben wir das große Gelände mit Parkplätzen und Parkhaus erreicht. Wir staunen nicht schlecht - denn das Gebäude selbst ist schon ein Hingucker – viel Glas, klare Linien und ein heller, einladender Eingangsbereich.

Nachdem wir unsere Taschen und Rucksäcke in den Schließfächern verstaut haben, geht es darum, sich eine Übersicht über die unzähligen Angebote und Ausstellungen zu verschaffen. Vielleicht hätte ich davor die Homepage etwas genauer studieren sollen.

Wir einigen uns schließlich darauf, uns beim heutigen Besuch auf die Entdeckerwelten, die sich über vier Etagen erstrecken, zu konzentrieren. Die Themen nennen sich: „StoffWechsel“, „KopfSachen“, „WeltBlick“ und „ForscherLand“ und reichen von optischen Täuschungen über physikalische Experimente bis hin zu interaktiven Spielen. An über 275 Mitmachstationen kann Naturwissenschaft und Technik hautnah erlebt werden. Ergänzt wird das Angebot durch vier Kreativ-Studios, in denen Besucher eigene Objekte gestalten, Trickfilme produzieren oder Musikstücke komponieren können.

Selbst unsere Teenager sind begeistert von der Vielfalt und dementsprechend schnell aus unserem Blickfeld verschwunden. Experimente rund um Materialeigenschaften, Wind und Wasser wirken anziehend. Wie verändert sich ein Stoff bei Hitze? Wie lässt sich ein Luftstrom lenken? Wie entsteht ein Wirbel im Wasser? Diese und viele andere Phänomene aus Naturwissenschaft und Technik mit unseren Sinnen zu erfahren, finden wir alle spannend.

Besonders viel Spaß hatten die Kinder in der Themenwelt KopfSachen, in der es unter anderem um Sprache, Stimme, Dialekte und Mimik geht. An einer Station konnten sie verschiedenen Trickfilmfiguren ihre eigene Stimme geben und dabei selbst in verschiedenen Dialekten sprechen. Das sorgte natürlich für einige Lacher.

Fast hätten wir unsere gebuchte Show Capcom Go! im Science Dome verpasst - so tief sind wir in die Entdeckerwelten eingetaucht. Schließlich finden wir im Untergeschoss den imposanten Kuppelbau: eine Kombination aus Planetarium und Theater mit 360°-Leinwand und drehbarer Bühne. Ausgestattet mit 3D-Brillen starten wir eine Zeitreise mit der Apollo Mission – direkt zum Mond. Es ist ein unglaubliches Gefühl, losgelöst von Zeit und Raum. Nur sehr langsam kehren wir wieder ins Hier und Jetzt zurück.

Am Ende unserer Tour erreichen wir die vierte Etage, wo sich das liebevoll und kreativ gestaltete ForscherLand für die Kleinen befindet. Eigentlich wollen wir noch auf das Dach, um die Sternwarte zu besuchen, doch leider ist diese bereits geschlossen. Wo sind nur die letzten fünf Stunden geblieben? Wir stellen fest: Wir haben weder den KI-Pavillon noch den Maker Space besucht – zwei Highlights, die wir uns beim nächsten Mal auf keinen Fall entgehen lassen. Denn eines ist sicher: Wir kommen wieder.