Fischfiguren stehen im Wald.

Erfahrungsfeld der Sinne: Familienausflug ins „Eins und Alles“ im Welzheimer Wald

22.05.2025

Unser Ausflug des Monats führt uns in Juni 25 in das Erfahrungsfeld der Sinne „Eins und Alles“ im Welzheimer Wald. Ein idealer Ort, um beim Fühlen, Klettern, Schauen und Entspannen die Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen. Die Anlage befindet sich auf dem Gelände der Laufenmühle, einer anthroposophischen Einrichtung für Behinderte der Christopherus-Lebens- und Arbeitsgemeinschaft.

Spielen und Wahrnehmen im Wald

Ausgangs- und Endpunkt unseres entdeckungsreichen Waldspaziergangs ist das Gebäude „Rote Achse“, in dem sich auch der Kassenbereich und ein kleiner Shop befindet, in dem unter anderem Produkte der Werkstätten erhältlich sind. Hier können wir gleich mit unseren Sinnes-Erfahrungen beginnen. Die drei Etagen des Hauses bieten eine Fülle an Erlebnissen und bieten so eine gute Ausweichmöglichkeit, wenn das Wetter mal nicht so mitspielen sollte. 

Im Erdgeschoss wartet ein Riesenpendel darauf, von uns angeschubst zu werden - die tollen Muster, die es dabei in den Sand zeichnet, ziehen uns in seinen Bann. Im oberen Stockwerk balancieren wir über Halbkugeln, legen uns in Badewannen, die mit unterschiedlichen Materialien befüllt sind und versuchen uns an optischen Experimenten. 

Die Kinder sind besonders begeistert von der Kugelbahn, die von ganz oben nach unten führt, und auch wir Erwachsenen verfolgen gespannt den Weg der Holzkugel, die auf ihrem Weg Musik macht und immer wieder verrückte Wendungen hinlegt.

Zweistöckiges Holzhaus. Das Haus ist rot gestrichen und steht in einem Wald.

Neu: Mattisburg und Borkafeste

Fischfiguren stehen im Wald.
Röhre aus Holz. Mann kann durchsehen.
Ei aus Holz liegt auf der Seite.

Das Wetter ist heute gut und lockt uns daher bald nach draußen auf das weitläufige Gelände. Dort lassen sich zunächst auf dem ehemaligen Aktions- und Spielplatz, der im letzten Sommer bei den schlimmen Überschwemmungen im Wieslauftal völlig zerstört wurde, schon deutlich die neuen Attraktionen erahnen, die Anfang Juni eröffnet werden sollen. 

Es entsteht an dieser Stelle ein inklusiver Ort, der „Ursprung“, der neue Sinneserfahrungen ermöglichen wird. Mittendrin zwei große, abenteuerliche Burgen, die Mattisburg und die Borkafeste. Dort darf in Zukunft geklettert werden, was das Zeug hält, Türme erklommen und der Sprung zwischen den Burgen gewagt werden. Abwärts geht es von jeder Burg in abenteuerlichen Röhrenrutschen. Wer Ronjas Geschichte liebt, wird auch den Mattiswald, den Dunkelwald und die Wolfsklamm kennen und dies vor der Burg in Form von spannenden Kletterbereichen wiederfinden.

Auf dem Wunderweg

Wir machen uns jetzt aber leicht bergauf, auf den „Wunderweg“, vorbei an der Tieroase mit Hühnern, Gänsen und Ziegen. Gemeinsam versuchen wir uns als Gruppe an den „Holzskiern“, die uns auf dem ersten Abschnitt erwarten. Wir schlüpfen in die Halterungen und versuchen zu viert in einen Gleichklang zu kommen, um die Skier zu bewegen - gar nicht so einfach, das Gleichgewicht zu halten und gemeinsam in Bewegung zu kommen - Lacher sind garantiert! Sinnlich wird es dann an den Füßen beim Barfußpfad, der mit Tannenzapfen, Rinden-, Holzstücken, Sand und Steinen belegt ist.

Kunst zum Entdecken und Spielen

Auf dem Waldpfad, der nicht Kinderwagengeeignet ist, treffen wir nun nach und nach auf unzählige Kunstwerke zum Anfassen und Bespielen. An jeder Ecke gibt es hier etwas Schönes zu entdecken, jeweils liebevoll eingebettet in die Natur. Kleine Wichtelhäuser aus Holzstämmen geschnitzt, ein „Fischschwarm“ in einer kleinen Senke, bunte Holz-Hängematten, auf denen es sich wunderbar schaukeln und meditativ die Baumwipfel betrachten lässt. Im Holzkobel, das an ein Eichhörnchennest oder an ein riesengroßes Osterei erinnert, kann man sich prima verstecken. 

Klangvoll wird es, als wir durch den Holzvorhang laufen und die Stäbe aneinander schwingen. Und wir erfahren, wie es ist, auf einem Weg zu gehen, den man buchstäblich vor lauter Bäumen nicht sieht. Schließlich reichen die Stangen selbst den Kleinen bis zum Bauch. Unser Gleichgewichtssinn wird dann erneut gefordert, als wir über die schwingende Holzhängebrücke laufen. Es gibt soooo viel zu entdecken, dass wir an diesem Nachmittag gar nicht alle Winkel und Ecken erobern können – leider! 

Gerne hätten wir zum Beispiel noch den „Wald der Balance“ mit seinen zahlreichen Kletterstationen und einem Niedrigseilparcour erlebt oder das „Dunkelhaus“ kennen gelernt. Die Kinder sind noch klein – vielleicht dann ja beim nächsten Besuch. Müde, aber gut gelaunt, machen wir uns daher auf den Rückweg und gönnen uns am Schluss am foodtrailer, der „mollibox“, einen leckeren Kaffee aus der hauseigenen Rösterei und hausgemachten Kuchen. Die Kinder freuen sich über eine große Portion Pommes. Ein wunderbarer Tag geht hier auf der Sonnenterasse nun zu Ende.

Das machen wir:
Ein Besuch im Erfahrungsfeld der Sinne EINS+ALLES 

Da gehen wir hin:
EINS+ALLES Erfahrungsfeld der Sinne , Laufenmühle 8, 73642 Welzheim, Tel. 07182 8007-77, eins-und-alles.de

So kommen wir hin:
Mit dem Auto: Ab Stuttgart-Mitte in ca. 50 Minuten über die B14 Richtung Schorndorf, Welzheim. Parkplätze in unmittelbarer Nähe. 

ÖPNV: S-Bahn bis Schorndorf, von dort Wieslauftalbahn (Fahrzeiten am Wochenende erfragen, aufgrund Überschwemmungsschäden noch eingeschränkt) 

Alter:
für Kinder ab ca. 3 Jahren

Kosten:
Familienticket/Tageskarte (2 Erwachsene und eigene Kinder): 40 Euro 

Dauer:
Ganztagesausflug

Einkehrmöglichkeit: 
Auf dem Gelände vielfältige Möglichkeiten, das mitgebrachte Rucksackvesper zu verzehren. Einkehrmöglichkeiten gibt es beim Foodtruck mollibox (dort kein Verzehr mitgebrachter Speisen möglich!)

Weitere Attraktionen:
Aktionen mit Tieren, wie Waldentdeckertouren mit Eseln, tierische Schatzsuche, Abenteuerwanderung mit Lamas. Spezielle Kursangebote für Kinder, Jugendliche und Schulklassen, sowie Kindergeburtstagsangebote. Erwachsene können Teamentwicklungs-Workshops buchen.

Besonderheit:
Das Erfahrungsfeld basiert auf den theoretischen Grundlagen des Anthroposophen Hugo Kükelhaus. „Der Schreiner, Philosoph, Künstler, Soziologe und Architekt erkannte als Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung der Sinnesorgane die Wahrnehmung selbst“, heißt es auf der Internetseite. Kükelhaus entwickelte die Idee der Sinnesschulung, die im Welzheimer Wald in Form einer gestalteten Umwelt aufgegriffen wurde. Das Eins+Alles Erfahrungsfeld wird von der Christopherus Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Laufenmühle e.V. als Werkstatt für behinderte Menschen betrieben. Idee ist, dass auf der Ebene der Sinneserfahrung alle Menschen gleich sind und Behinderung in den Hintergrund rückt.