Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Esslingen bietet seit Ende 2019 eine ambulante Behandlung für Kinder und Jugendliche im Umkreis mit psychischen Erkrankungen an. In Absprache mit Betroffenen und Familien wird das Behandlungskonzept umgesetzt.

Pubertät, Schule, Mobbing, Familienzwistigkeiten – Kinder und Jugendliche müssen sich oftmals mit vielen Herausforderungen des Erwachsenwerdens herumschlagen. Das belastet die Seele bereits in jungen Jahren enorm. So zeigen Studien und Untersuchungen des Robert-Kochs-Institut oder der Berufsverbände und Fachgesellschaften für Psychiatrie, dass ab dem elften Lebensjahr psychische Störungen proportional ansteigen.
Bei psychischen Erkrankungen brauchen die Betroffenen professionelle Hilfe, etwa durch Fachärzte oder durch Institutionen, wie etwa die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Esslingen. Seit Ende November 2019 bietet die Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) die sogenannte Stationsäquivalente Behandlung, kurz StäB, für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche an.

StäB – das steckt dahinter

Diese Stationsäquivalente Behandlung bedeutet, dass die Betroffenen nicht mehr in die Klinik kommen, sondern sie im häuslichen Umfeld betreut werden können. Die stationsäquivalente psychiatrische Behandlung umfasst eine Krankenhausbehandlung im häuslichen Umfeld durch ein mobiles fachärztlich geleitetes multiprofessionelles Behandlungsteam. Sie entspricht hinsichtlich der Inhalte und der Komplexität der Behandlung einer vollstationären Behandlung bei noch höherer Flexibilität. Es handelt sich um eine integrierte multimodale kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung anhand einer fachärztlich geleiteten Therapiezielplanung. Die KJP Esslingen ist laut Krankenhausbürgermeister und Klinikgeschäftsführer Ingo Rust die dritte KJP bundesweit, die dieses Konzept umsetzt.

Gerade Kinder und Jugendliche, die sich aufgrund von psychischen Erkrankungen zurückgezogen haben und den Kontakt mit der Außenwelt meiden, kann dieses Behandlungskonzept ansprechen. Dazu entscheidet das Team der Klinikum Esslingen gemeinsam mit dem Kind oder dem Jugendlichen und der Familie, ob diese Behandlungsform passend ist. „Die Möglichkeit Kinder und Jugendliche in ihrem häuslichen Umfeld zu behandeln ist für alle Beteiligten ein großer Gewinn“, erläutert Dr. Gunter Joas, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. „Die Kinder und Jugendlichen  können in Ihrem häuslichen  und  gewohnten Umfeld bleiben, Angehörig sind eng in den  Ablauf eingebunden und somit auch beteiligt, die Behandelnden sehen die Patienten täglich in ihrem Umfeld, was einen tieferen  Einblick ermöglicht. Die Hilfe kann somit direkt im Alltag verankert werden.“

Ein Junge schaut traurig aus dem Fenster, während es regnet.

Betroffene und Angehörige finden auf der Website des Klinikums weitere Informationen und Ansprechpartner: https://www.klinikum-esslingen.de/kliniken-und-zentren/kinder-und-jugendpsychiatrie-psychosomatik-und-psychotherapie/unser-profil/

Weitere Informationen, wie etwa Warnzeichen für psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen haben die Neurologen und Psychiater im Netz zusammengestellt: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugend-psychiatrie/warnzeichen/