Der „Kessel“ bebt - Viertes Kessel Festival auf dem Wasen

Ende Mai 2024 ist es wieder soweit und das Kessel Festival öffnet seine Tore. Die vierte Ausgabe wird den Cannstatter Wasen etwas früher in eine bunte Oase für Jedermann verwandeln: am 31. Mai und am 1. Juni. Wir haben uns mit den beiden Geschäftsführern der Kessel Festival GmbH, Christian Doll und Tobias Reisenhofer, unterhalten, wie es zu diesem einzigartigen Eventkonzept gekommen ist und welche Highlights in diesem Jahr zu erwarten sind. 

Luftballon: Herr Reisenhofer, Herr Doll, wie ist es zu diesem einmaligen Festival gekommen? Wer von Ihnen beiden ging da auf wen zu?

Reisenhofer: Wir sind ja beides Veranstaltungsagenturen, die schon vor dem Kesselfestival an verschiedenen Konzepten gearbeitet haben, allerdings nicht mit großem Erfolg, denn es war schnell klar, dass man für Stuttgart die „eierlegende Wollmilchsau“ sucht, also etwas, was sich für viele unterschiedliche Zielgruppen und Interessen eignet. Es sollte nicht nur eine Sparte wie Musik bedient werden, sondern auch Kultur und weitere Bereiche einbinden.

Und dann wurden am Rande eines Treffens vom Musikern und Veranstaltern, das seinerzeit vom Popbüro Stuttgart organisiert wurde, die ersten Gespräche geführt. Zwei Tage später haben wir dann schon im Büro zusammengesessen und beide Parteien waren Feuer und Flamme und haben an einem Konzept gefeilt, das in diese Richtung ging. Wir haben dann aber nicht schon das kommende Jahr angepeilt, sondern uns länger Zeit genommen, um das Projekt noch besser vorzubereiten,  so dass zwischen den ersten Gesprächen 2016 und dem ersten Festival 2019 fast drei Jahre lagen.

Luftballon: Wer hat sich den Namen „Kessel Festival“ ausgedacht?

Reisenhofer:  Das war tatsächlich ich. Der Name war plötzlich einfach da, wie dies oft in kreativen Prozessen der Fall ist. Und dann passierte eine schöne Geschichte, als es um das Marketing ging, denn dann kam der Gedanke auf, das eine s von Kessel umzudrehen und dadurch entstand ein Herz. So wurde das Logo geboren und alle fanden dies wunderbar passend, denn es war ja eine Herzensangelegenheit für uns. Daraus entwickelte sich dann in den Sozialen Medien der Hashtag „Ein Herz für den Kessel“ und so begann die Vermarktung.

Luftballon: Jedes Jahr kommen neue Elemente und Partnerschaften dazu. Welche neuen sind 2024 geplant?

Doll: Das Festival wächst unaufhörlich weiter – mehr Fläche, mehr Vielfalt, mehr Angebot. Was uns schon immer ein Anliegen war, ist die Vergrößerung der Bühnenfläche. Da kommt dieses Jahr eine zweite große Bühne dazu – die Palastzeltbühne. Dadurch können wir unser musikalisches Angebot deutlich erhöhen, ja fast verdoppeln. Und auch beim Thema „Kulturbühne“, die bisher für den Nachwuchswettbewerb genutzt wurde, soll es  jetzt zwei Bühnen mit jeweils eigenständigem Programm geben. Der Newcomer-Wettbewerb wird weiterhin auf der Newcomerbühne stattfinden und am zweiten Festivaltag soll diese Bühne von Bands und Musikerinnen und Musikern der Popakademie Mannheim bespielt werden, die eine neue musikalische Vielfalt und Qualität für das Festival bedeuten.

Die Kulturbühne wird stattdessen in das Zelt integriert und hat ein eigenständiges Programm, das einige neue Elemente zum Festival bereithält. Da gibt es ab sofort das Thema „Comedy Clash“, das neben bekannten Stars der Szene auch Newcomern eine Bühne geben soll. Das wird ein ganz großes Highlight in diesem Jahr. Daneben werden auch wieder ambitionierte Kindertheateraufführungen stattfinden. Es sind Tanzformate wie Bauchtanz und Zumba zum Mitmachen vorgesehen und erstmals eine Kinderzaubershow.

Neben diesen vier Bühnen gibt es ja noch drei Auftrittsflächen mit DJs, so dass wir jetzt bei sieben Bühnen angekommen sind.   

Luftballon: Sie haben angekündigt, dass es in diesem Jahr auch ein größeres inklusives Element geben wird. Wie kam es dazu?

Reisenhofer: Neben der Barrierefreiheit, die wir als Veranstalter schon immer im Blickfeld hatten, um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zu bieten, unser Programm zu besuchen und zu nutzen, kommen jetzt noch weitere Bausteine dazu. Dies haben wir Frau Uta-Micaela Düring zu verdanken, die bei uns auf dem Kesselfestival war und im Anschluss auf uns zugekommen ist, weil sie als Vorständin des Verbandes „der Paritätische Baden-Württemberg“ Ideen an uns herangetragen hat, wie wir noch mehr Angebote für Menschen mit Behinderung installieren können. So wird es in diesem Jahr erstmals einen Rollstuhl-Parcour, ein kreatives Malangebot und weitere Aktionen geben, um noch mehr Vielfalt in das Festival zu bringen.

Weitere neue Partner des Festivals werden unter anderem die Handwerkskammer sein, die sich mit etlichen Aktionen zum Thema Energiewende, aber auch mit weiteren Mitmachelementen präsentiert. Beim Thema Sport wird es eine neue Partnerschaft mit der Sparda Bank geben, die mit dem „Sparda Sport Park“ das Sportprogramm auf eine neue Stufe heben wird. Erstmals dabei sind neben den bekannten Mannschaftssportarten wie Handball, Basketball, Beachvolleyball, Baseball und American Football Vertreter der Bietigheim Steelers, die Groß und Klein das Thema „Eishockey“ näherbringen wollen.

Hervorheben möchte ich unsere neue Partnerschaft mit den Stuttgarter Stadtwerken, die das Thema „Nachhaltigkeit“ bei uns voranbringen wird. Bis 2035 wollen wir als Kesselfestival klimaneutral sein. Dies wird mit großen Anstrengungen verbunden sein, aber dem wollen wir uns stellen, denn dabei geht es um unseren Markenkern.

Luftballon: Auf welche Top Acts, also auf welche Künstlerinnen und Künstler können wir uns dieses Jahr besonders freuen?

Doll: Das  sind zu allererst unsere „Headliner“, am Freitagabend kommt Cro auf die große Bühne und am Samstagabend wird Shirin David die Bühne rocken, aber daneben werden auch Bands wie Bukahara oder Roy Bianco auftreten und nicht zu vergessen Provinz und weitere. Und auch das, was die Popakademie am Samstag mitbringt, ist die Creme de la Creme des deutschen Pop-Nachwuchses. 

Luftballon: Herr Reisenhofer, Herr Doll, vielen Dank für das Gespräch! Und man sieht sich auf dem Kessel Festival!