Barfußpfade in Süddeutschland: Natur erleben und die Füße stärken

Barfußlaufen tut den Füßen gut und macht Spaß. Es fördert nicht nur die Durchblutung, sondern auch die Selbstwahrnehmung. Wer es einmal ausprobieren möchte, geht in einen der zahlreichen Barfußparks.

Die Rezeptoren unter den Fußsohlen übermitteln über die aufsteigenden Muskelketten wichtige Informationen an das Gehirn, wie beispielsweise über Bodenbeschaffenheit, Neigung und Temperatur. Sie sind für die Bewegungskoordination so wichtig wie das Gleichgewichtssystem. In der Medizin spricht man auch von Propriozeption. Es bezeichnet die Wahrnehmung von Körperbewegung und -lage im Raum (Eigenempfindung). „Die Propriozeption oder auch Selbstwahrnehmung ist bei Kindern noch nicht so ausgeprägt“, weiß die Kinderärztin Andrea Thulfaut. „Daher merken Kinder oft nicht, wenn ihre Füße in den falschen Schuhen stecken.“

Schuhe nehmen den Füßen Arbeit ab, indem sie kleine Unebenheiten ausgleichen – mindern aber gleichzeitig so die Selbstwahrnehmung, die beim Heranwachsen immer mehr verfeinert wird. Wer sie sehr gut trainiert hat, kann auch über ein Seil laufen. Nur bei wenigen Menschen findet sich heute noch eine völlig ungestörte Übermittlung der Informationen. „Am Fuß befinden sich auch Reflexpunkte“, sagt die Kinderärztin und zeigt auf die Stelle zwischen großem Zeh und Nachbarzeh. „Beim Drücken (Akupressur) wird die Durchblutung des Verdauungstrakts gefördert.“ Wer öfter mal die Schuhe weglässt, tut also nicht nur den Füßen etwas Gutes. Viel Spaß macht das Groß und Klein in den Barfußparks, die besonders im Sommer geeignet sind, um den Füßen einmal freien „Auslauf“ zu ermöglichen.