Anders mit Stress umgehen

01.02.2020
Immer mehr Schüler fühlen sich mit dem Schulalltag überfordert. Sie kämpfen mit Konzentrationsstörungen oder Prüfungsangst. Die Herzratenvariabilität-Methode (HRV-Methode) kann zu einem besseren Umgang mit Stress führen. Gwendoline Gerlach coacht als Therapeutin in ihrer Stuttgarter Praxis Kinder ab sechs Jahren, deren Eltern und auch Berufstätige. Grundannahme des Trainings ist, dass unsere Emotionen unser Herzschlagmuster beeinflussen. Negative Emotionen würden zu einem Ungleichgewicht im autonomen Nervensystem führen und sich in einem chaotischen Herzschlagmuster spiegeln, positive Emotionen in einem ausgewogenen. Ein chaotisches Herzschlagmuster könne wiederum, so Gerlach, zur Blockade von wichtigen Gehirnzentren führen und die Konzentrationsfähigkeit und Stressbewältigung des Betroffenen einschränken.
Zahlreiche Studien würden belegen, dass die HRV-Methode zu einer besseren Stressregulation führen und solche Blockaden lösen könne.
Wie genau sieht dieses Coaching aus? Mithilfe eines Biofeedback-Programms veranschaulicht Gerlach ihren Klienten ihr Herzschlagmuster auf dem Bildschirm. So werden sie für deren Emotionen  sensibilisiert. Einige Kinder und auch Erwachsene könnten diese nicht angemessen wahrnehmen. Letztlich erhalten die Klienten Strategien, wie sie in schwierigen Situationen positive Gefühle aktivieren können, vor allem durch eine tiefe, gleichmäßige Atmung und darauf aufbauende andere Techniken.
„Wenn das Kind auf dem Bildschirm sehen kann, wie es die Emotionen und das Herzschlagmuster wirkungsvoll verändern kann, ist das eine Turbo- Motivation“, berichtet Gerlach aus ihrer Coaching – Erfahrung. Schon nach sechs Wochen könnten Eltern sehen, wie die Kinder ihre Emotionen besser regulieren können. Nach einer etwa dreimonatigen Therapie würden sich die Konzentrationsfähigkeit und bei vielen auch die Schulnoten verbessern.