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Advent mit Kindern gestalten: Die schönsten Bräuche & Ideen

24.11.2025

Das lange Warten auf Weihnachten kann während der Adventszeit durch besondere Bräuche und gute Ideen etwas verkürzt werden. Davon muss natürlich nicht alles umgesetzt werden.

Der Advent ist die Zeit des Wartens, der Einstimmung auf das Weihnachtsfest. Wie aufregend für die Kinder, die Spannung wächst von Tag zu Tag. Was gibt es doch für schöne Traditionen und Ideen, um sich gemeinsam mit den Kindern auf das Weihnachtsfest vorzubereiten, zu freuen und die Wartezeit zu genießen!

Gemeinsam schmökern

Es gibt so viele tolle Weihnachtsbücher mit zauberhaften Geschichten, wunderbare Bilderbücher, Bücher mit Weihnachtsrätseln, Bastelideen, Brauchtümern und jeder Menge herrlicher Winterideen. Am besten, man fährt vor dem 1. Dezember in die Bücherei und deckt sich für die Adventszeit mit neu entdeckten Lieblingsbüchern ein. Schön sind auch die Adventskalender-Bücher, hier kann man jeden Abend eins der Kapitel lesen oder vorlesen. Am Weihnachtsmorgen - mit Abschluss des letzten Kapitels - ist das Buch dann zu Ende.

Adventskalender

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Selbstverständlich darf in der Adventszeit ein Adventskalender nicht fehlen! Ob mit Schokolade, ein selbst gebastelter oder gekaufter Adventskalender, ein Adventskalender mit Gutscheinen oder kleinen Süßigkeiten oder mit Geschenkchen, eine Himmelsleiter oder ein Papier-Adventskalender mit Bildchen: mit Hilfe des Adventskalenders können die Kinder und wir Erwachsenen die Tage bis Weihnachten zählen und uns so die Zeit des Wartens verkürzen. Übrigens waren die ersten Adventskalender Strichkalender. Auf eine Zimmertür wurden 24 Kreidestriche gemalt, die nach und nach von den Kindern weggewischt werden durften.

4. Dezember

Am 4. Dezember, dem Barbaratag, der zu Ehren der Heiligen Barbara gefeiert wird, schneidet man traditionell einen Zweig von Apfel- oder Kirschbäumen ab und stellt ihn ins Wasser. Wenn dieser sogenannte Barbarazweig am Weihnachtsfest aufblüht, bringt das Glück und Segen für das kommende Jahr. Und einen Hauch von Frühling in die winterlich dunkle Zeit.

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Nikolaus

In der Nacht zum 6. Dezember stellen die Kinder Stiefel oder Teller vor die Tür, damit der Nikolaus sie mit guten Gaben füllen kann. Brave Erwachsene bekommen übrigens manchmal auch etwas!

Plätzchen backen

Herrlich, wenn der Duft von frisch gebackenen Plätzchen durch die Wohnung zieht. Klassiker sind natürlich die Ausstecherle, die so wunderbar verziert werden können. Es macht auch großen Spaß, wenn sich jedes Familienmitglied eine Plätzchensorte aussuchen darf. Dazu kann man ganz wunderbar gemeinsam als Familie auf die Suche nach Rezepten gehen. Welche Plätzchen haben die Eltern, als sie noch klein waren, am liebsten gegessen? Wurde auch gemeinsam gebacken? Was für Erinnerungen gibt es an die eigene Adventszeit? Eine schöne, weihnachtliche Geste ist es, wenn man nach einem gelungenen Backtag den Nachbaren ein paar leckere Plätzchen vorbei bringt.

Gedichte und Lieder

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Eine schöne Tradition ist es, unter dem Tannenbaum gemeinsam Lieder zu singen und Gedichte aufzusagen. Und während der Adventszeit wird gemeinsam mit den Kleinen fleißig und gerne auch lauthals geübt. Schließlich stimmen uns die Adventslieder ganz fantastisch auf die Weihnachtszeit ein, die Texte gehen zu Herzen und das gemeinsame Singen macht einfach glücklich. Auch Gedichte helfen uns, zu entschleunigen und den Alltag etwas zu vergessen, um die besondere Stimmung vor dem Weihnachtsfest einzufangen. Für kleinere Kinder empfehlen sich kürzere Gedichte, wie etwa ein Klassiker aus dem Volksgut: „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt! Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür!“. Oder man trägt eine Zeile eines Weihnachtsliedes als Gedicht vor.

Sehr stimmungsvoll und dennoch fröhlich ist beispielsweise das Lied von Martin Friedrich Philipp Bartsch "Morgen, Kinder, wird’s was geben":

„Morgen, Kinder, wird’s was geben,
Morgen werden wir uns freu’n!
Welch ein Jubel, welch ein Leben
Wird in unsrem Hause sein!
Einmal werden wir noch wach,
Heissa, dann ist Weihnachtstag!
Wie wird dann die Stube glänzen
Von der großen Lichterzahl!
Schöner als bei frohen Tänzen
Ein geputzter Kuppelsaal!
Wisst ihr noch, wie voriges Jahr
Es am Heiligen Abend war?“

Ältere Kinder können sich selbst ein Lieblingsgedicht aussuchen. Auch schön, wenn man sich die Gedichte gegenseitig vorliest.

Die Adventssonntage

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Nach dem Totensonntag im November stellt der erste Sonntag im Advent den Anfang des neuen Kirchenjahres dar, Tod und Geburt, Ende und Anfang. Es ist nicht nur schön, mit den Kindern an jedem Sonntag eine weitere Kerze auf dem Adventskranz anzuzünden, die Sonntage sind auch dafür da, es sich gemütlich zu machen und die besinnliche Stimmung zu genießen. Aus christlicher Sicht erinnert man sich am ersten Adventssonntag an den Einzug Jesu in Jerusalem, am zweiten Advent an die Wiederkehr des Heilands, am dritten Advent an Johannes den Täufer und am vierten Advent an Maria, die Mutter Jesu.

Der Wunschzettel

Ganz wichtig ist es natürlich auch, einen Wunschzettel an das Christkind oder den Weihnachtsmann zu schreiben. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt! Die Wünsche können aus Spielzeugprospekten ausgeschnitten und aufgeklebt werden. Oder mit Wasserfarben gemalt werden. Oder als eine bunte Collage, mit ausgeschnittenen Bildern und Wörtern, Fotos und selbstgemalten Werken, zusammengebastelt werden. Auch ein geschriebener Brief ist toll.

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Damit der Wunschzettel den Adressaten erreicht, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder denkt man sich ein Ritual aus, etwa den Brief über Nacht auf die Fensterbank zur Abholung bereit legen oder man schickt den Brief direkt an ein Himmelsbüro. Briefe an das Christkind, 97267 Himmelstadt oder an den Weihnachtsmann, Weihnachtspostfiliale, 16798 Himmelpfort, kommen an und die Kinder erhalten sogar eine Antwort.

Fernsehabend

Was gibt es Gemütlicheres, als einen Fernseh-abend einzulegen. Mit heißer Schokolade und ein paar Plätzchen kuschelt man sich zusammen vor die „Kiste“ und schaut einen Weihnachtsklassiker. Wie wäre es mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, „Weihnachten mit Astrid Lindgren“ oder „Die Schneekönigin“?

Weihnachtsbasteln

Egal, ob eine schöne Weihnachtskarte für Familie und Freunde, Christbaumschmuck, Papiersterne, mit Wachsbildern beklebte Kerzen, gebastelte Engel, ausgeschnittene und beklebte Tannenbäume oder Schneemänner, Rentiere aus Korken, duftende Orangen, bestempelte Geschenkpapierverpackungen oder eine  Wintergirlande – das gemeinsame Basteln gehört zur Vorweihnachtszeit einfach dazu. Weihnachtliche Basteltipps gibt es bei uns auch im Internet unter elternzeitung-luftballon.de

Wenn es richtig kalt wird...

...und über Nacht gefriert, kann man farbige Eiskugeln als Dekoration für Garten oder Balkon machen. Ein riesiger Spaß! Man braucht normale Luftballons, in die man zuerst ein bisschen Wasser füllt, dann gibt man ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe dazu und füllt die Ballons weiter mit Wasser. Am einfachsten geht das übrigens, wenn man die Luftballons direkt am Wasserhahn befestigt. Jetzt kann man die Ballons über Nacht nach draußen legen. Am Morgen schneidet man die Ballons auf und – tatatataaa – hat eine echt coole Eiskugeldeko geschaffen!

Der Weihnachtsbaum

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Was wäre Weihnachten ohne den Christbaum? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Weihnachtsbaum auszusuchen. Auf Höfen in und um Stuttgart hat man oft die Möglichkeit, seinen Baum selbst zu schlagen oder auch einen der bereits gesägten Tannenbäume zu kaufen. Auch auf Weihnachtsbaum-Wanderungen darf man „seinen“ Weihnachtsbaum aussuchen und selbst fällen. Der besondere Vorteil daran: wenn man Bäume aus der Region kauft oder selber schlägt, schont man die Umwelt! Und natürlich ist das „Selberfällen“ ein ganz besonderes Erlebnis für Groß und Klein!

Der 24. Dezember ist da!

Heute ist der Tag der Tage! „Wann ist es endlich soweit?“ Diese Frage wird heute ganz sicher oft gestellt werden. Um die langen Stunden bis zum Abend zu füllen, kann man als Familie ein schönes Ritual einführen. Liegt Schnee, bietet sich natürlich eine Schlittenpartie oder eine Schneeballschlacht an. Aber auch ohne Schnee ist ein Spaziergang toll. Vielleicht streift man durch den Wald mit einer Tüte voll Walnüssen, die man dort für die Waldbewohner verteilt? Oder man begibt sich auf die Suche nach ein paar schönen Tannenzapfen oder Zweigen für den letzten Schliff der Weihnachtsdeko.

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In manchen Familien wird der Baum am heiligen Vormittag gemeinsam geschmückt. Vielleicht besucht man die besten Freunde und legt einen kleinen Weihnachtsgruß vor die Tür? Oder man bereitet alles für den Abend vor, alle räumen zusammen auf und dann deckt und dekoriert man gemeinsam den Tisch. Eine Runde Schlittschuhlaufen macht auch großen Spaß. Vielleicht bringt man dem Tierheim oder einer Obdachlosenunterkunft eine kleine Weihnachtsspende vorbei? Auch gemeinsame Spiele sind schöne Zeitvertreiber. Oder man besucht gemeinsam eins der vielen Krippenspiele, die meistens nachmittags in vielen Kirchen aufgeführt werden. Und dann heißt es eeendlich: „Fröhliche Weihnachten!“.